Im Jahr 2014 schaffte es Ferrari nicht ein einziges Mal auf das Podium. Jetzt könnte es schon im ersten Rennen der Saison 2015 klappen. Sebastian Vettel fuhr im Qualifying zum Australien Grand Prix auf den vierten Platz und liegt in Schlagdistanz zu den Top-3. Der Ferrari-Neuzugang benötigte 1:27.757 Minuten für seine schnellste Runde im Q3 und musste sich lediglich den beiden Silberpfeilen Lewis Hamilton und Nico Rosberg sowie Felipe Massa geschlagen geben. Vettel startet direkt vor seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen aus der zweiten Reihe.

Der vierfache Weltmeister untermauerte die neuen Ansprüche der Scuderia aus Maranello. "Wenn das Podium drin ist, dann müssen wir auch aufs Podest fahren. Viel Abstand ist nicht zu Platz drei. Deshalb ist das sehr realistisch und sollte auch unser Ziel sein", gab er das Ziel für das erste Rennen des Jahres in Melbourne aus.

Für Mercedes sollte es noch nicht reichen, das war auch Vettel bewusst. Der erste Gegner heißt nun Williams - und Vettel hielt es für durchaus realistisch, das Mercedes-angetriebene Team zu besiegen. Schon während der Testfahrten sei es eng gewesen. "Jetzt haben wir die Bestätigung, dass es sehr eng ist", meinte Vettel. "Wir haben in allen Sessions bewiesen, dass wir stark genug sind, um für das Podium zu kämpfen. Hoffentlich können wir das Auto für das Rennen noch einmal verbessern."

Sebastian Vettel: Mit Funkenflug auf Platz vier, Foto: Sutton
Sebastian Vettel: Mit Funkenflug auf Platz vier, Foto: Sutton

Die Basis stimmt

Ferrari bestätigte den guten Eindruck der Winter-Tests im Albert Park und hat nun gute Chancen, sich als erster Verfolger von Mercedes herauszukristallisieren. Vettel klang zumindest optimistisch: "Jedes Team hat seine eigene Philosophie. Es gibt noch viel zu tun, aber die Basis - so sieht es zumindest beim ersten Rennen aus - schaut ganz gut aus."

Im letzten Abschnitt des Qualifyings legte Vettel früh mit seiner Rundenzeit vor und belegte eine Weile den dritten Platz hinter den beiden Mercedes-Piloten. Schließlich quetschte sich Williams-Pilot Massa dazwischen. Vettel versuchte es mit einer weiteren schnellen Runde, brach seinen Run allerdings vorzeitig ab. "Der letzte Versuch war Murks", räumte der Heppenheimer ein. "Ich habe die Runde abgebrochen, weil ich nicht die Aussicht hatte, schneller werden zu können."

Gute Stimmung bei Ferrari nach dem Qualifying, Foto: Sutton
Gute Stimmung bei Ferrari nach dem Qualifying, Foto: Sutton

Ein bisschen ärgerlich

Ein wenig trauerte Vettel dem dritten Startplatz hinterher. Er war sicher, dass in einem auf den Namen 'Eva' getauften Ferrari genügend Potenzial gesteckt hätte. "Ich bin mit meinem ersten Run nicht ganz glücklich, da habe ich ein bisschen Zeit liegen lassen", erklärte er. "Da hatte ich eine kleine Ecke drin. Das ist bitter, denn es hätte für Platz drei gereicht. Das ist ein bisschen ärgerlich, aber auch so ist es gut mit Blick auf das Rennen. Beim zweiten Run hätten wir mit der Strategie etwas anders machen können, aber zwei Ferraris in den Top-5 sind ein gutes Ergebnis."

Die Rückkehr auf das Podest wäre ein guter Anfang für Ferrari nach der katastrophalen Saison 2014. Auch Vettel erwischte einen starken Start bei seinem neuen Arbeitgeber und setzte sich in bislang jeder Session gegen Räikkönen durch. "Wir müssen die Füße am Boden lassen, aber bisher ist es ein gutes Wochenende", klang er zufrieden. "Wir hatten keine Probleme mit dem Auto, und es sieht auch nicht danach aus. Mit den Plätzen vier und fünf war es auch aus Sicht des Teams bisher ein gutes Wochenende. Wir haben noch viele Hausaufgaben zu tun, aber die Stimmung ist gut."