Manor hat es geschafft! Wie das Team am Mittwoch in einer Presseaussendung und einer anschließenden Pressekonferenz bestätigte, wird der Rennstall beim Saisonauftakt in Melbourne in der Startaufstellung stehen. Alle Hürden seien übersprungen worden.

"Das Team hat die Autos vorbereitet, mit denen es die Saison 2015 beginnen wird. Die Autos entsprechen dem 2015er Reglement. Später in der Saison wird das Team eine neue Spezifikation des 2015er Autos einführen", teilte Manor mit. Die Crashtests am kommenden Donnerstag muss Manor allerdings noch bestehen, um das finale 'Grüne Licht' für den Einsatz in Melbourne zu bekommen.

Crash-Tests diese Woche

Graeme Lowdon, Foto: Sutton
Graeme Lowdon, Foto: Sutton

"Wir müssen die Crash-Tests noch finalisieren, aber es ist bereits alles in die Wege geleitet. Wir haben die notwendigen Zeiten im Labor gebucht, um alle Tests vorschriftsgemäß diese Woche noch zu erfüllen. Der Vorbereitungstag dafür ist heute, und ab morgen werden die Tests dann über die Bühne gehen", bestätigte Sportdirektor Graeme Lowdon.

Der neue Manor-Marussia wird derzeit im englischen Dinnington präpariert. Am Freitag sollen die Autos mitsamt weiterer neuer Teile per Luftfracht nach Melbourne geflogen werden: "Wir werden bis zur letzten Sekunde entwickeln und weitere neue Teile liefern, die erst in Australien angebracht werden", führte Lowdon den Plan der kommenden Tage weiter aus.

"Es war nicht immer völlig klar, ob wir an diesen Punkt kommen würden. Die letzten Hürden sind endlich gemeistert. An gewissen Punkten während der letzten Sechs Monate hat niemand daran geglaubt, dass wir jetzt hier stehen würden. Ich kann nun mit Stolz verkünden, dass wir dank einer Menge harter Arbeit von sehr vielen Leuten nun in Australien an den Start gehen können", erklärte Graeme Lowdon.

Investor rettete Manor aus der Insolvenz

"Ich möchte allen Teams, der FIA, FOM, unseren Zulieferern und natürlich all unseren Fans für die Unterstützung danken, die wir in den vergangenen sechs Monaten erfahren haben. Die vergangenen Monate waren für uns alle eine Achterbahnfahrt. Ich bedanke mich vor allem bei den Fans, für ihre Geduld und ihre Treue", ergänzte Lowdon.

Am Donnerstag, den 19. Februar hatte Manor die entscheidende Übereinkunft mit seinen Gläubigern getroffen, um aus dem Insolvenzverfahren entlassen zu werden. Möglich wurde dies durch das Investment von Energiemogul Stephen Fitzpatrick, wie Manor erneut bestätigte. Der ehemalige CEO von Sainsbury's, Justin King, wurde als Team-Vorsitzender gewählt - zunächst auf Interimsbasis.

Darum investierte Fitzpatrick

Schon in Abu Dhabi 2014 habe sich der neue Investor informiert. "Ich habe Geoff Rowley, den Insolvenzverwalter, angerufen, um mich über die damalige Situation schlau zu machen. Es erschien fast hoffnungslos", erinnert sich Fitzpatrick. Investiert habe er dennoch, weil er den Gedanken nicht ertragen habe, dass ausgerechnet das Jahr des Durchbruchs zum Jahr des Ausscheidens aus der F1 werde. "Es sah nach einer viel zu guten Geschichte aus, als dass sie dort hätte enden dürfen", sagt Fitzpatrick, insbesondere mit Blick auf die ersten Punkte der Teamgeschichte in Monaco.

"Eines der Dinge, die mich richtig motiviert haben, war, welch große Geschichte es wäre einen Weg zu finden, wie man das Team retten könne", ergänzte Fitzpatrick.

Der Teamvorsitzender Justin King lobte insbesondere die Teamführung um Teamchef John Booth und Sportdirektor Lowdon: "Ich weiß noch aus meinen Jahren bei Sainsbury's, dass du mit den richtigen Menschen, den richtigen Werten und purer, harter Arbeit jedes Unternehmen retten kannst. Mit Graeme und Teamchef John Booth haben wir alle drei [dieser Eigenschaften] und ich bin absolut üüberzeugt, dass wir Manor wettbewerbsfähig bekommen."

Will Stevens (rechts) wird als Stammpilot für Manor die Saison 2015 bestreiten, Foto: Sutton
Will Stevens (rechts) wird als Stammpilot für Manor die Saison 2015 bestreiten, Foto: Sutton

Will Stevens fährt für Manor

Mit Will Stevens steht ein erster Fahrer bereits fest. Der Teamkollege soll in Kürze verkündet werden. Ferrari wird Manor, wie zuvor Marussia, mit Motoren ausrüsten - allerdings der 2014er Spezifikation. Auch McLaren sagte seine Unterstützung zu.

Manor Marussia: der lange Weg zurück

Marussia: Caterham in die Insolvenz gefolgt

27. Oktober: Marussia hat ein Insolvenzverfahren eröffnet und wird jetzt von FRP Advisory LLP verwaltet. Das Team bestätigt den US-GP auszulassen. Dass es zum Start bei den ausstehenden Saisonläufen in Sao Paulo und/oder Abu Dhabi reicht, kann Marussia noch nicht bestätigen. "Die Teilnahme des Teams an diesen Grand Prix wird von dem Ausgang des Verwaltungsprozesses sowie den Verhandlungen mit interessierten Parteien abhängen", heißt es in einem Statement. Gerüchten zufolge sollen die indisch-britischen Industriellen Baljinder Sohi und Sonny Kaushal ein Kaufangebot gemacht haben.

Caterham & Marussia: Beide auf Starterliste 2015

05. November: Die FIA veröffentlicht die Starterliste für das Jahr 2015. Mit dabei Caterham und Marussia - letztere allerdings unter dem ehemaligen Gründungsnahmen Manor GP, wie schon zwei Tage zuvor spekuliert.

Marussia: 2015 nicht mehr dabei

07. November: Während des 1. Trainings zum Brasilien Grand Prix erreicht das Fahrerlager eine unschöne Nachricht. Marussia wird den Insolvenzverwaltern von FRP Advisory LLP zufolge nun doch nicht beim Saisonfinale in Abu Dhabi teilnehmen. Das insolvente Team habe den Handel eingestellt, die Mitarbeiter seien nun arbeitslos. Die Türen zur Teamfabrik sind geschlossen. Ob Marussia 2015 in die Formel 1 zurückkehrt, steht nun erneut in den Sternen. Erst am Mittwoch war das Team unter dem Namen Manor GP noch auf der FIA-Starterliste für 2015 aufgetaucht.

10. November: Marussia hat die Hoffnung, beim Saisonfinale anzutreten, nicht aufgegeben. "Im Moment gibt es eine gute Chance, dass wir 2015 und darüber hinaus an den Start gehen und in der Tat auch in Abu Dhabi", erklärte Sportdirektor Graeme Lowdon nach intensiven Gesprächen mit Insolvenzverwalter Geoff Rowley. "Es gibt nur sehr, sehr wenige Dinge, die gelöst werden müssen, damit wir wieder im Paddock sind und Rennen fahren", versicherte Lowdon und verriet, dass zahlreiche Investoren Interesse hätten, bei Marussia einzusteigen.

Marussia: Letzte Hoffnung verpufft

20. November: Während Caterham tatsächlich das Wochenende in Abu Dhabi bestreitet, muss Marussia trotz eines kurzfristigen Hoffnungsschimmers nun doch passen. Ein letzter Versuch, die nötigen Gelder zusammenzubringen, ist offenbar gescheitert. Dabei hatten sich in Abu Dhabi bereits eine Handvoll Mitarbeiter im Marussia-Dress gezeigt. "Es tut mir leid für jeden, der in den letzten 24 Stunden bei Marussia beteiligt war, dass die harte Arbeit, um das Team nach Abu Dhabi zu bringen, nicht so funktionierte wie wir es uns erhofft hatten", erklärt Max Chilton via Twitter.

Ausverkauf bei Marussia

Auch ein Entwurf des 2015er Marussia kommt unter den Hammer, Foto: Flickr/Auction HQ
Auch ein Entwurf des 2015er Marussia kommt unter den Hammer, Foto: Flickr/Auction HQ

29. November: Das war es dann wohl endgültig für Marussia in der Formel 1. Die Insolvenzverwalter des in Manor Grand Prix Racing Ltd. umbenannten Marussia F1 Team haben für den 16. und 17. Dezember eine Online-Auktion organisiert, bei der sämtliches Equipment des Rennstalls versteigert werden soll. Was besonders dafür spricht, dass alle Hoffnung auf einen Start in der kommenden Saison vergebens ist: Unter den Auktionsstücken befindet sich auch ein Chassis, dass sehr nach dem Konzept für den 2015er-Boliden des insolventen Rennstalls aussieht.

Leise Hoffnung bei Marussia

05. Januar: Das Kapitel Marussia in der Formel 1 schien nach der Versteigerung des Firmeneigentums endgültig beendet, doch Ex-Teamchef John Booth hat das Projekt noch nicht völlig aufgegeben. "Es besteht immer noch eine kleine Hoffnung", erklärte er gegenüber der Yorkshire Post. Das Team befindet sich aktuell in Verhandlungen mit mehreren Investoren, hat aber nur noch zwei Wochen Zeit, um den Deal unter Dach und Fach zu bringen. "Die Zeit wird extrem knapp", weiß auch er.

Marussia mit mindestens 40 Millionen Euro in der Kreide

06. Januar: Wer kennt sie nicht, die Schuldenaufstellung von Peter Zwegat. Bei Marussia wurde von den dortigen Insolvenzverwaltern eine genaue Liste der Verbindlichkeiten beim Obersten Gerichtshof eingereicht. 31,4 Millionen britische Pfund (40 Millionen Euro) betragen die Verbindlichkeiten mindestens, schwebende Belastungen ('Fixed and floating charges') eingerechnet sind es 62,3 Millionen Pfund (79,2 Millionen Euro). Insgesamt müssen etwa 200 Gläubiger ihre Forderungen zu einem sehr großen Teil abschreiben, denn der Lagebericht weist aus, dass Marussia nur etwa 2,2 Millionen Pfund (2,8 Millionen Euro) an Vermögen realisieren kann.

Die größten Gläubiger im Überblick:

  • Ferrari: 21,1 Millionen Euro
  • McLaren: 8,9 Milionen Euro
  • Capsicum GP Ltd. (Interessenvertreter von Max Chilton): 3,9 Millionen Euro
  • Pirelli: 1,3 Millionen Euro
  • HRMC (britische Steuereintreiber): 1,3 Millionen Euro
  • Timo Glock: 0,76 Millionen Euro

Die größten ‘Fixed and floating charges':

  • Marussia Communications: 18,6 Millionen Euro
  • Lloyds TSB: 16,7 Millionen Euro

18. Januar: Sportdirektor Graeme Lowdon sieht nur noch eine Chance für Marussia, wenn das Team in den nächsten zwei Tagen verkauft wird. Am Mittwoch sollen die nächsten Auktionen stattfinden und dann wird auch Equipment verkauft, das für eine Teilnahme des Teams an der kommenden Saison notwendig ist.

Hoffnung für Marussia?

19. Januar: Die für Mittwoch angesetzte Versteigerung der letzten Habseligkeiten Marussias wurde abgesagt. Englischen Medienberichten zufolge sollen ernsthafte Gespräche mit einer Gruppe von Investoren geführt werden, die den insolventen Rennstall doch noch retten könnten. "Die Chancen auf einen Rettungsdeal sind sehr hoch", verriet Teamchef John Booth.

India-Investoren für Manor?

27. Januar: Hinter dem omniösen Konsortium möglicher Manor-Investoren steckt einem Bericht der italienischen Omnicorse zufolge eine Gruppe aus Indien. Diese werde von Ferrari protegiert. Manor, der Nachfolger des ehemaligen und insolventen Marussia F1 Teams, schuldet der Scuderia rund 20 Millionen Dollar.

Würde Manor tatsächlich noch auf letzten Drücker gerettet, müsste sich das Team einen neuen Stammsitz suchen: Inzwischen hat Gene Haas den Kauf der ehemaligen Marussia-Fabrik in Banbury bestätigt. Potentieller Ersatz könnte der Standort Dinnington, South Yorkshire werden.

Marussia - Ende der Insolvenz nah?

04. Februar: Laut britischen Medienberichten wird Marussia ab dem 19. Februar nicht mehr insolvent sein, sondern unter dem Modell des Company Voluntary Arrangement wieder handeln und gleichzeitig über einen bestimmten Zeitraum festgelegte Beträge an die Gläubiger zahlen. So soll das Team sogar in der Lage sein, beim Saisonauftakt in Australien am Start zu stehen. Ob Marussia mit dem Vorjahresboliden antreten könnte, muss der World Motor Sport Council noch entscheiden.

Marussia darf nicht mit Vorjahersauto starten

05. Februar: Die Strategy Group hat Marussias Antrag, mit dem Vorjahresauto starten zu dürfen, zurückgewiesen. Obwohl die Antrittsgebühr von einem neuen Investor mittlerweile bezahlt wurde, gilt ein Start in der Saison 2015 somit als äußerst unwahrscheinlich.

Marussia-Geschäftsführer Graeme Lowdon wehrt sich

05. Februar: Marussia-Geschäftsführer Graeme Lowdon hat auf den Ausschluss des Teams für 2015 reagiert. Er reagierte sehr verwundert über Aussagen von Force India, die in der Strategy Group letztlich einen Start des Teams mit den Autos von 2014 verhindert hatten. Lowdon sieht sein Team im Recht, weshalb die Entwicklung am Boliden für 2015 weitergeht.

FIA hält Manor die Tür offen

14. Februar: Das ehemalige Marussia-Team darf sich weiter Hoffnung machen. Die FIA wird die Starterliste bis zur letzten Sekunde offen halten. Derweil versucht das Team, ein Interims-Fahrzeug fertig zu bekommen, das den 2015er-Regularien voll und ganz entspricht und keine Ausnahmegenehmigungen braucht.

Manor gibt sich zuversichtlich

17. Februar: Manor gibt sich in den sozialen Medien zuversichtlich und ändert das Profilbild zum Slogan 'Sei bereit'. Doch nicht nur gegenüber den Fans hat sich das Team als bereit dargestellt. Berichten zufolge hat das Team auch das Nenngeld für die Saison 2015 gezahlt.

Insolvenzverwalter übergeben Kontrolle an Manor zurück

19. Februar: Manor erzielt eine Übereinkunft mit den Gläubigern im Sinne des Company Voluntary Arrangement (CVA). Damit ist alles bereitet, um das Insolvenzverfahren zu beenden. Die Insolvenzverwalter FRP verkünden: "Das Company Voluntary Arrangement erlaubt uns die Kontrolle über das Unternehmen an die Direktoren zurückzugeben und das Insolvenzverfahren einzustellen." Insolvenzverwalter Geoff Rowley ergänzt: "Es war ein langer Prozess und wir danken allen, die geholfen haben, diesen Meilenstein zu erreichen." Dass das Verfahren nun tatsächlich eingestellt wird, hängt nur noch an Formalitäten. In den nächsten Tagen soll alles fixiert werden. Die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr des Teams steigt damit massiv.

Ferrari-Power für Manor

20. Februar:Gelingt Manor das Comeback, wird Ferrari das Team - wie zuvor schon Marussia - mit Motoren ausstatten. "Wir haben ihnen gesagt, dass wir sie mit 2014er Motoren beliefern werden", bestätigte Scuderia-Teamchef Maurizio Arrivabene in Barcelona. Unterschrieben sei der Vertrag nicht, es handele sich um ein mündliches Abkommen

Der Retter heißt Fitzpatrick

27. Februar: Stephen Fitzpatrick, Boss von Energy Ovo, einer der am schnellsten wachsenden, neuen Energieversorger Großbritanniens ist der neue Manor-Investor. Fitzpatrick konnte zuletzt gleich zwei große Erfolge einfahren. So haben Ferrari als auch McLaren dem 'Company Voluntary Agreement' zugestimmt, um Manor in seinem Überlebenskampf zu unterstützen.

Manor: Startplatz gesichert

27. Februar: Die FIA führt das gerade finanziell frisch gerettete Team auf einer am Freitag aktualisierten Ausgabe der Starterliste zu kommenden Formel-1-Saison. Damit ist der Platz des ehemaligen Marussia-Teams im Starterfeld für die Saison 2015 gesichert. Allerdings knüpft die FIA die Aufnahme Manors eine Bedingung und verlangt "volle Übereinstimmung mit den technischen Regularien 2015". Für den seitens Manor bereits als Stammfahrer bestätigten Will Stevens ergänzt die FIA zudem die Auflage, sein Platz stehe unter Vorbehalt, dass Stevens eine gültige Superlizenz vorlegen könne.