Die Formel-1-Saison 2015 steht in den Startlöchern. Traditionell beginnen allmählich die Mutmaßungen, welches Paket am stärksten einzuschätzen ist. Für Flavio Briatore stellt sich diese Frage nicht. "Der Weg ist für alle mühsam, außer für Mercedes", so der ehemalige Renault-Teamchef gegenüber dem italienischen Sender RAI.

"Wir haben im Moment eine Meisterschaft für Motoren, nicht für Fahrer." Was Briatore meint: die Dominanz der Power Unit von Mercedes ist so gravierend, dass es kaum möglich ist, sie zu schlagen. "Es sollten ein paar Zehntel zwischen den einzelnen Teams liegen, aber wir haben eine Power Unit, die so viel stärker ist als die anderen."

Für die Zukunft erwartet Briatore eine Veränderung. "Früher oder später muss es wieder normaler werden", so der Italiener mit Blick auf die möglichen Regeländerungen für die Saison 2017. Das aktuelle Reglement würde nichts zur Verbesserung der Show beitragen, sondern sei das Ergebnis eines gezielten Einsatzes der finanziellen Mittel, betont Briatore.

Zurückhaltung als Wegweiser für Ferrari

Der Italiener verfolgt jedoch auch die aktuelle Entwicklung bei Ferrari. Briatore hält es noch für verfrüht, die Scuderia nach dem verkorksten Jahr 2014 wieder an der Spitze zu sehen. "Man weiß nicht, ob die Teams mit vollem oder leerem Tank getestet haben. Was aber wichtig ist, ist die Aussage von Räikkönen, dass das neue Auto fahrbarer sei. Denn er repräsentiert eine gewisse Kontinuität", so Briatore über den Finnen.

"Es ist jedoch besser, etwas zurückhaltender zu agieren, als eine Enttäuschung zu riskieren. In der Formel 1 muss Ferrari immer gewinnen, aber in diesem Jahr gibt es ein Team, das schwer zu schlagen ist", wirft Briatore nochmals den Blick auf Mercedes.