1. - Warum brach Hamilton den Test ab?
Um 10:47 Uhr gab Mercedes bekannt, dass die Testarbeit unplanmäßig zum Erliegen gekommen ist. Lewis Hamilton fühle sich unwohl und könne nicht weiterfahren. Kurz darauf wurde bekannt, was den Briten aus dem Verkehr zog: Fieber. Mercedes disponierte daraufhin um und holte Testfahrer Pascal Wehrlein kurzerhand von Force India zurück, damit er die Testarbeit für den restlichen Tag erledigt.
2. - Warum fuhr Rosberg nicht für Hamilton?
Mercedes hätte eigentlich auch Nico Rosbergs ersten Einsatz, der für Freitag geplant ist, nach vorne ziehen können. Doch auch den Deutschen plagen gesundheitliche Probleme, wie erst jetzt bekannt wurde. Ein entzündeter Nerv bereitet ihm Nackenschmerzen. Unserem Reporter an der Strecke deutete Rosberg mit einer Handbewegung an, dass es ihm noch nicht gut geht, weshalb auch hinter dem morgigen Einsatz ein Fragezeichen steht.
3. - Wieso war der Tag für Wehrlein so besonders?
Am Dienstag schien es noch so, als wäre Pascal Wehrlein in Barcelona nicht mehr als ein Zaungast der Testfahrten. Nur zwei Tage später war er einer der gefragtesten Männer im ganzen Fahrerlager. Am Mittwoch bestätigte ihn Force India für zwei Testtage und während des ersten Einsatzes am Donnerstag folgte die Hammernachricht: Mercedes brauchte Ersatz für den erkrankten Lewis Hamilton. "Es war ungefähr zehn oder elf Uhr. Ich war im Kopf komplett bei Force India und auf einmal kam Mercedes und sagte: wir brauchen dich", sagte der Mercedes-Testfahrer.
Wehrlein ließ sich nicht lange bitten und obwohl einige Unwägbarkeiten und technische Probleme auf den Testfahrer warteten, strahlte er am Abend. "Das Auto war noch auf Lewis eingestellt. Das war in Ordnung, wenn auch sicher nicht perfekt. Aber wenn du diese Chance bekommst, dann nutzt du sie!" Insgesamt spulte der Deutsche 79 Runden ab (32 im Force India und 47 im Mercedes) und belegte in der Tabelle die Ränge acht und neun - wobei er im Force India rund 1,5 Zehntel vor seiner Mercedes-Bestzeit blieb.
4. - Was war bei Perez los?
Eine ganze Menge! Eigentlich war der Mexikaner am Freitagmorgen wie geplant bei einem PR-Termin in Barcelona, als plötzlich das Handy klingelte. Inhalt des Gesprächs: 'Pascal Wehrlein muss zu Mercedes - und du ins Cockpit, Checo.' Da der junge Deutsche den angeschlagenen Lewis Hamilton im Silberpfeil ersetzen musste, kam Perez zu einem verfrühten Testauftakt in Barcelona.
Nachdem das Team den Boliden auf dessen Bedürfnisse umgebaut hatte, konnte Perez am Nachmittag einige Runden drehen. "Als ich den Anruf bekam, war ich richtig aufgeregt, dass ich einen schnelleren Start bekam als geplant. Es war ein tolles Gefühl, wieder an die Strecke zu kommen und einen Renn-Rhythmus zu finden." Am Ende kam Perez auf 34 Umläufe und die viertschnellste Rundenzeit des Tages.
5. - Wieso kollidierten Wolff und Nasr?
Weil jedes Team nur mit einem Auto testen darf und Marussia und Caterham fehlen, müssen sich lediglich neun Autos eine Strecke teilen. Trotzdem - und obwohl es um nichts geht - schafften es Susie Wolff und Felipe Nasr, sich unsanft in die Quere zu kommen.
Das ist passiert: Wolff ist auf ihrer Outlap, kommt innen aus Kurve vier heraus. Nasr ist auf einer schnellen Runde, kommt außen aus der Kurve heraus. Während Wolff weiter auf einer geraden Linie fährt, folgt Nasr der Ideallinie - die sich mit Wolffs Linie kreuzt. Anschließend gab es von beiden Seiten Schuldzuweisungen. Nach dem Videostudium liegt die Schuld eher bei Nasr, weil er zu aggressiv in Wolffs Linie zieht.
6. - Wie kam Maldonado zur Bestzeit?
Barcelona und Pastor Maldonado - das scheint zu passen. An der Stätte seines ersten Formel-1-Sieges fuhr der Venezolaner im Lotus Testbestzeit und war auch deutlich schneller als Lewis Hamilton bei seiner Polerunde 2014. Dennoch will er die Bestzeit nicht an die große Glocke hängen: "Es gab Teams, die heute auf die Soft-Reifen verzichtet haben", sagte er am Abend. In der Tat benutzte Kimi Räikkönen als Zweitschnellster mittlere Reifen. Immerhin schlug Maldonado aber Daniel Ricciardo im Red Bull mit gleicher Reifenmischung.
Doch dann wäre da noch die zweite Unbekannte: Die Spritmenge. Der Lotus-Pilot sprach von Runs von zehn bis zwölf Runden, also nicht unbedingt eine Qualifying-Simulation. Ganz ohne Probleme lief es nicht: Ein Sensor sorgte dafür, dass er seinen E23 gleich zweimal abstellen musste und so wertvolle Zeit verlor. Die Bestzeit ist aber ein Mutmacher für das zuletzt arg gebeutelte Team aus Enstone.
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