Pastor Maldonado durfte sich zum Auftakt der F1-Testfahrten in Barcelona über die Tagesbestzeit freuen. Der Venezolaner erzielte in seinem Lotus auf weichen Reifen eine Zeit von 1:25.011 und verwies damit Kimi Räikkönen auf Rang zwei des Tagesklassements.

Überbewerten wollte Maldonado diese Leistung freilich nicht. "Es gab Teams, die heute auf die Soft-Reifen verzichtet haben. Wir wissen auch nicht, wieviel Sprit die anderen an Bord hatten und können nur sagen, dass wir stets auf Longruns von zehn bis zwölf Runden gesetzt haben."

Auf weichen Reifen an die Spitze

Den Zeitunterschied zwischen weicher und harter Pirelli-Mischung bezifferte Maldonado mit mindestens eineinhalb Sekunden. Dieser Umstand relativiert die Bestzeit, denn Räikkönen lag auf dem Medium-Reifen nur 0.156 Sekunden hinter Maldonado. "Wir werden Bedingungen wie heute während der Saison ja gar nicht vorfinden. Daher ist heute alles schwer einzuschätzen."

Am Vormittag hatte sein Lotus noch mit technischen Problemen zu kämpfen gehabt. So sorgte Maldonado gleich zweimal für eine rote Flagge, weil er mit Defekt ausrollte. "Ein Sensor hat versagt, aber das war einfach zu beheben und hat uns nicht weiter Probleme bereitet", erklärte Maldonado.

Viel Streckenzeit kosteten die beiden Defekte nicht, denn am Ende des Tages hatten nur vier Piloten mehr Runden auf dem Konto als Maldonado, der 69 drehte und damit etwas mehr als eine GP-Distanz absolvieren konnte. Das Thema Standfestigkeit spukte dem Venezolaner aber im Hinterkopf herum.

Zuverlässigkeit als Schlüssel

"Wir müssen noch an der Zuverlässigkeit arbeiten. Das Wichtigste für uns ist, dass wir zu Saisonstart keine Probleme haben", stellte er klar. Im Vorjahr war Lotus inferior in das Jahr gestartet und hatte in den ersten beiden Rennen nur eine einzige Zielankunft verbuchen können. "Im Bezug auf die Standfestigkeit ist uns verglichen mit dem Vorjahr ein großer Schritt gelungen. Das haben wir schon in Jerez gesehen, dort hat das neue Auto von Beginn an funktioniert."

Daran hat freilich auch der Wechsel von Renault zu Mercedes-Motoren seinen Anteil. In der Zusammenarbeit mit dem deutschen Hersteller sei man aber erst am Anfang, weshalb noch viel Raum für Verbesserungen sei. "Es ist ein komplett anderes Auto und ein komplett anderer Motor mit ganz anderer Philosophie. Natürlich bin ich aber mit dem Mercedes-Motor glücklich", sagte Maldonado.

Vor allem das grundsätzliche Gefühl sei positiver als im Vorjahr. "Ich habe viel mehr Vertrauen in das Auto. Wir müssen beim Setup und in manchen Bereichen noch arbeiten, aber mein Grundgefühl ist viel besser."

"Das ist ein neuer Motor für uns und wir probieren noch sehr viel aus. Es geht nicht nur um die Power, sondern um das gesamte Paket. Wir müssen Punkte wie Mapping oder das Getriebe erst richtig kennen lernen, aber wir sind auf einem guten Weg. Wir sind heute mit ein paar Problemen gestartet, konnten diese aber im Laufe des Tages ausräumen."