Was für ein Tag für Mercedes! Wer jetzt denkt, die Silberpfeile hätten erneut mit Glanzleistungen und einer Marathon-Testfahrt überzeugt, der irrt diesmal ganz gewaltig. Für die Weltmeister läuft am ersten Tag der Testfahrten in Barcelona so ziemlich alles schief, was daneben gehen kann. Erst bricht Lewis Hamilton die Testfahrt nach zehn Runden ab - starkes Fieber setzt den Briten außer Gefecht.
Dann muss Mercedes auch noch die kleine Peinlichkeit auf sich nehmen, seinen gerade erst an Force India ausgeliehenen Testfahrer Pascal Wehrlein zurückzubeordern. Denn Nico Rosberg kann nicht für seinen Teamkollegen in die Bresche springen. Der Deutsche ist ebenfalls gesundheitlich angeschlagen, klagt über Nackenschmerzen durch einen entzündeten Nerv.
Doch jetzt gibt es ein Problem: Sofort einsteigen und losfahren ist für Wehrlein nicht möglich. Zunächst muss der W06 F1 Hybrid für Wehrlein zurechtgemacht werden. Das dauert. Erst kurz vor der Mittagspause kann Mercedes die Testarbeit fortsetzen.
Rundenzeiten im Keller
Somit thronen die Silberpfeile am Ende des Tages nicht, wie aus Jerez gewohnt, mit riesigem Abstand an der Spitze der Kilometerwertung. Stattdessen muss sich Mercedes mit einem Platz im Mittelfeld abfinden. Zumal ein Problem mit dem Benzinsystem für eine Unterbrechung des Programms sorgt: "Schade, dass wir heute Nachmittag deshalb Zeit verloren haben. Es gab ein technisches Problem am Auto", bestätigt Wehrlein. "Trotzdem habe ich noch zwei Longruns geschafft und ich denke, damit können wir zufrieden sein", sagt Wehrlein. "Es war unglaublich, zwei Formel 1-Autos an einem Tag zu fahren. Ich bin mega happy." Insgesamt 47 Runden gelingen dem 20-Jährigen.
Doch auf gute Rundenzeiten kommt Wehrlein so nicht. Selbst an seine Zeit im Force India vom Vormittag gelangt der Youngster nicht heran. So reicht es nur zum neunten Rang im Klassement. Hamiltons beste Runde vom Morgen spült den Weltmeister auf den letzten Platz. Immerhin soll er sich im Lauf des Tages besser gefühlt haben. Dennoch: "Ein Tag zum Vergessen", resümiert Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.
Rosberg wirklich fit für Freitag?
Dasselbe gelte für Rosberg. Ein Einsatz am Freitag sei nicht gefährdet, teilt Mercedes mit. Als Rosberg Motorsport-Magazin.com im Fahrerlager weniger später über den Weg läuft, deutet der Vize-Champion per Handbewegung jedoch darauf hin, dass es ihm noch alles andere als richtig gut geht. "Ich wäre bereit einzuspringen", sagt Wehrlein. "Aber hoffentlich können die Einsatzfahrer wieder Erfahrungen mit dem Auto sammeln."
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