Der Vertragspoker um Lewis Hamilton und Mercedes geht in die nächste Runde. Aktuell läuft der Kontrakt des Briten zum Jahresende aus, soll aber verlängert werden. Gespräche im vergangenen Jahr waren an der Intensität des WM-Duells zwischen Hamilton und Nico Rosberg gescheitert. "Ich hatte das bisher stressigste Saisonende und als wir dann in der Fabrik waren, haben wir uns nicht hingesetzt und darüber geredet", erklärte Hamilton. "Wir planen, die Gespräche recht zeitnah zu führen." Bereits mehrfach wurde von Teamseite angekündigt, dass es diese Verhandlungen nun in Jerez geben werde.

Neu ist dabei, dass Hamilton sich diesmal selbst vertritt. Im November 2014 hat sich der zweifache Weltmeister von seinem Manager Simon Fuller getrennt und hat die Fäden nun selbst in der Hand. Hamilton ist von seiner Entscheidung weiterhin überzeugt, etwas Respekt hat er vor den anstehenden Gesprächen allerdings schon. "Es wird hart werden", so der 30-Jährige. "Toto [Wolff] ist ein großer Geschäftsmann und ist großartig im Verhandeln. Zudem sitzt er einem Rookie gegenüber, aber ich habe gute Gründe dafür."

Ob die Vertragsverhandlungen zwischen Toto Wolff und Lewis Hamilton auch so harmonisch verlaufen?, Foto: Mercedes-Benz
Ob die Vertragsverhandlungen zwischen Toto Wolff und Lewis Hamilton auch so harmonisch verlaufen?, Foto: Mercedes-Benz

Bin mein eigener Herr

Hamilton musste ehrlich zugeben, dass sich seine Begeisterung über die anstehenden Gespräche in Grenzen hält. Gleichzeitig erfüllt es den Weltmeister mit Freude, die Dinge nun selbst in die Hand zu nehmen. "Ich bin nun 30 Jahre alt. Ich bin mein eigener Herr. Ich kenne meinen Wert", erklärte Hamilton selbstbewusst gegenüber der BBC.

Dieser Wert dürfte 2014 nochmals immens angestiegen sein. Hamilton gewann 58 Prozent aller Rennen der Saison, fuhr in Hockenheim oder auf dem Hungaroring trotz schwierigsten Voraussetzungen bis auf das Podest und schnappte sich am Ende den Titel gegen Rosberg. Wie sich der Brite seinen zukünftigen Vertrag vorstellt, weiß er jedenfalls genau. "Ich habe alle meiner Verträge in der Vergangenheit gelesen und ich weiß, wie es aussieht, was nicht geht und was ich zu bekommen versuchen kann", erklärte er unmissverständlich. Gleichzeitig machte Hamilton aber auch kein Geheimnis daraus, dass er sich im Zweifelsfall Hilfe und Tipps von außen holen wird.