Wie erwartet hat das Jordan Team am heutigen Donnerstag den Portugiesen Tiago Monteiro sowie den Inder Narain Karthikeyan als Stammpiloten für die kommende F1-Saison 2005 bestätigt.

Für den Niederländer Robert Doornbos, den Deutschen Timo Glock und all die anderen Kandidaten auf eines der beiden gelben Cockpits bleiben damit nur noch die Chancen auf die Testfahrerrolle oder ein Cockpit in einer anderen Serie. Timo Glock absolviert deshalb schon am kommenden Wochenende eine Testfahrt für ein ChampCar Team.

Das Jordan Team wird unterdessen in seiner Abschiedssaison unter diesem Namen vor der endgültigen Übernahme durch MidlandF1 mit zwei Rookies – die nur wenige F1-Tests als Referenz aufzuweisen haben – an den Start gehen. Beide Piloten sind dem Midland-Sportdirektor Trevor Carlin jedoch aus der britischen Formel 3 respektive der Nissan World Series bekannt.

"Ich kenne Narain sehr gut, da er für mich 1998 in der Formel 3 gefahren ist und ich habe ihn seitdem in verschiedenen Rennserien eingesetzt", erklärte Carlin über seinen ersten Neuzugang. "Wir haben zusammen viele Rennen gewonnen. Er ist sehr konkurrenzfähig und superschnell, aber manchmal noch etwas zu wild. Aber er ist ein Rennsieger und ich bin zuversichtlich, dass er in unserer Umgebung noch besser werden wird. Er ist bereit für die F1."

Ähnlich sieht Carlin auch die Entwicklung von Tiago Monteiro, der ebenfalls schon für Carlin Motorsports gefahren ist. "Er fuhr im letzten Jahr in der Nissan Dallara World Series und wurde dort Zweiter, gewann dabei fünf Rennen – er hat fantastische Arbeit geleistet", streute Carlin seinem zweiten Schützling Rosen. "Er ist ein super-professioneller Fahrer, der auch technisch sehr gut ist. Er wird mit dem Team gut zusammenarbeiten und das Beste aus dem Auto herausholen. Er ist extrem fit und hat eine sehr gut Rennpace. Zudem macht er nur selten Fehler. Er ist bereit um großen Eindruck zu machen."

Mit diesem "wirklich starken, jungen, technisch versierten und schnellen Fahrerduo" geht Jordan einen neuen Weg mit zwei Rookies, die zu allererst viel lernen müssen. Dennoch ist es schön zu sehen, dass es dank MidlandF1 nun tatsächlich einmal junge Talente ohne einen entsprechenden Geldkoffer in die F1 schaffen. Auch wenn sie dafür Ex-Fahrer von Trevor Carlin sein mussten...

Monteiro freut sich jedenfalls auf seine Debütsaison: "Ich bin mehr als nur aufgeregt", strahlte der Portugiese, der auch helfen soll die F1 in seinem Heimatland bekannter zu machen. "Ich habe jede Saison hart gearbeitet um eines Tages in der F1 fahren zu können und ich möchte das Beste daraus machen und allen danken, die mir geholfen haben soweit zu kommen. Portugal wartet seit beinahe zehn Jahren auf einen F1-Piloten und die Tatsache, dass ich mein Land und die portugiesische Kultur überall in der Welt vertreten darf macht mich stolz und gibt mir viel mehr Motivation."

An der Seite des Portugiesen wird der "schnellste Inder auf Rädern" Narain Karthikeyan als allererster F1-Pilot für sein Land an den Start gehen. "Mein Ziel war es schon immer in die F1 zu kommen, dorthin wo noch nie zuvor ein Inder gewesen ist", nimmt sich Narain fast schon Anleihen bei Star Trek. "Ich vereine die Hoffnungen einer gesamten Nation auf mir und ich habe keine andere Wahl als erfolgreich zu sein. Ich habe schon drei verschiedene F1-Autos auf verschiedenen Strecken getestet und ich werde alles geben. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass dies ein gutes Jahr für mich werden wird."