Wer ist Narain Karthikeyan?

Auf seiner Website wird er als der "schnellste Inder der Welt" bezeichnet. Wenig überraschend ist somit auch das langjährige große Ziel des 28-jährigen Narain Karthikeyan: Er möchte seit Jahren der erste indische F1-Fahrer werden.

Nun hat er es endlich geschafft: In der kommenden Saison wird der in Chennai geborene Inder in der Königsklasse des Motorsports an den Start gehen. "Ich glaubte immer daran, dass es eines Tages irgendwie klappen würde."

Seine Liebe zum Motorsport begann schon in seiner Jugend, als er seinem Vater, einem nationalen Rallye-Champion, beim Rennfahren zusah. Da sein kleiner Heimatort ansonsten nichts bietet, war sein Weg in den Motorsport vorgezeichnet: "Alles was wir da machen ist fahren."

Nachdem er der Winfield Racing School in Frankreich, die unter anderem auch Weltmeister wie Alain Prost hervorgebracht hat, beigetreten war, wurde er mit 15 Finalist eines Formel Renault Wettbewerbs von Elf. Im Jahr 1996 gewann er die Formula Asia und wechselte danach in die britische Formel 3, wo seine erfolgreiche Verbindung mit Carlin Motorsport begann, für die er auch die ersten drei Rennsiege holte.

2001 wechselte er in die Formula Nippon um danach mit Carlin in die Nissan World Series zurückzukehren, wo er von 2002 bis 2004 aktiv war. Die letzte Saison schloss er mit zwei Siegen und einem sechsten Gesamtrang ab.

Unterdessen hinterließ Narain aber auch schon seine ersten Spuren in der Formel 1. Dort durfte er 2001 einen Jaguar testen, bevor er später auch noch für Jordan und Minardi ins Testcockpit steigen durfte.

Vor dem Jordan-Deal kam Karthikeyan einem F1-Drive im Jahr 2003 am nächsten. Damals scheiterte ein Engagement bei Minardi jedoch am Geld. "Zu dieser Zeit waren die Sponsoren einfach noch nicht bereit. Es war sehr frustrierend so nah an meinem Traum dran zu sein und ihn dann nicht erfüllen zu können."

Aber dieses Mal soll es mit Jordan klappen. Als letzte Hürde muss der Inder nur noch seine Superlizenz erhalten, was aber bei den nächsten Tests mit dem neuen EJ15 kein allzu großes Problem darstellen sollte.

Für Bernie Ecclestone ist die Teilnahme des ersten Inders in der F1 ein Segen – schließlich möchte er auch den indischen Markt erobern. Und dies schon möglichst bald – vielleicht sogar mit einem eigenen Grand Prix.

Wer ist Tiago Monteiro?

Vor seinem Engagement als Minardi-Testfahrer in der Saison 2004 durfte der Portugiese Tiago Monteiro bereits 2003 einen Formel 1 Test für die Franzosen von Renault bestreiten. Die Eintrittskarte für diesen Test holte sich Monteiro durch seine guten Leistungen in der internationalen Formel 3000 Serie, in welcher er seine Debütsaison als Gesamtzwölfter - mit einem fünften Rang in Hockenheim als bester Platzierung - abschließen konnte.

"Es gibt viele Wege in die F1Welt. Der als Testfahrer scheint mir der Beste zu sein," zeigte sich Tiago Monteiro im Vorfeld der Tests zuversichtlich. "Es ist eine große Ehre für mich, zu den wenigen zu gehören, die ein F1-Auto fahren dürfen. Ein Traum wird Wirklichkeit!"

Weitere Rennerfahrung holte er sich in der Saison 2003 in der amerikanischen Champ Car World Series, in welcher er für das Fittipaldi Dingman Racing Team eine Pole Position und zehn Top-10-Startplätze einfahren konnte.

Vor seinem F3000-Engagement beim Super Nova Renault F1 Junior Team bestritt der am 24. Juli 1976 geborene Portugiese im Jahr 2001 die Dallara Renault 399 Serie sowie die französische GT und die ELMS Meisterschaft samt einer Teilnahme am legendären 24 Stunden Rennen von Le Mans, bei dem er zusammen mit seinen Fahrerkollegen Larbre und Chereau mit seiner Chrysler Viper auf dem vierten Gesamtrang der GTS Klasse landete.

Während er zuvor im Jahr 2000 ebenfalls in der Dallara Renault 399 sowie der Lamborghini Super Trophee unterwegs war, konnte sich der "Rookie of the Year" in der französischen Formel 3 1998 bei seinem ersten Le Mans Auftritt im Jahre 1999 als jüngster Teilnehmer in der GT2 Klasse den 16. Rang sichern.

In der Saison 2004 war der Portugiese neben seiner nur selten ausgeübten Tätigkeit als offizieller Minardi-Testfahrer mit Carlin Motorsport in der Nissan World Series unterwegs.

Dort erzielte er für die Truppe von Midland-Sportdirektor Trevor Carlin fünf Siege und errang somit den Vizetitel hinter dem überlegenen Meister Heikki Kovalainen. Sein neuer Jordan-Teamkollege Narain Karthikeyan wurde mit zwei Siegen Gesamtsechster. Dank seiner starken Leistungen in der Nissan World Series durfte Tiago am Jahresende den Titel des "Fahrers des Jahres 2004" entgegen nehmen.