Angeblich muss Lewis Hamilton in der kommenden Saison auf seinen Performance-Ingenieur verzichten. Jock Clear wechselt laut Berichten der Sport Bild und aus England nächstes Jahr zu Ferrari. Gemeinsam hatten Hamilton und Clear in der abgelaufenen Saison die Weltmeisterschaft für Mercedes gewonnen. Wann Clear zu Ferrari wechseln und welche Rolle er genau dort einnehmen soll, ist derzeit nicht klar.

Damit hätte sich Ferrari einen Hochkaräter mit langjähriger Formel-1-Erfahrung gesichert. Clear ist seit mehr als 20 Jahren in der Königsklasse aktiv, gewann unter anderem den WM-Titel 1997 mit Jacques Villeneuve bei Williams. Zuvor war bei Ferrari ein großflächiger Personalwechsel vonstatten gegangen. In den vergangenen Tagen mussten gleich mehrere Schlüsselfiguren ihren Hut in Maranello nehmen.

Jock Clear war für Lewis Hamilton zuständig, Foto: Sutton
Jock Clear war für Lewis Hamilton zuständig, Foto: Sutton

Alles neu bei Ferrari

Nachdem Ferrari am vergangenen Dienstag offiziell die Trennung von Chefingenieur Pat Fry und Chefdesigner Nikolas Tombazis bestätigte, wurde einen Tag später der Abschied von Reifen-Performance-Chef Hirohide Hamashima verkündet.

Der neue Teamchef Maurizio Arrivabene krempelt den Traditionsrennstall also kräftig um, nachdem er den Job des glücklosen Marco Mattiaci übernommen hatte. Die große Personalrochade war richtig ins Rollen gekommen, nachdem Sergio Marchionne Ferrari-Legende Luca di Montezemolo als Präsident der Scuderia abgelöst hatte.

Clear arbeitete bei Mercedes auch mit Schumacher, Foto: Sutton
Clear arbeitete bei Mercedes auch mit Schumacher, Foto: Sutton

Clear: Seine lange Karriere in der Formel 1

Clear blickt auf eine lange Karriere in der Formel 1 zurück. Schon 1989 begann er seine Tätigkeit in der Königsklasse, direkt als Chefdesigner bei Benetton. 1992 bekleidete er den gleichen Posten bei Leyton House, bevor er 1994 Renningenieur für Johnny Herbert bei Lotus wurde. 1995 wechselte Clear zu Williams und war dort für David Coulthard zuständig. In der darauffolgenden Saison wechselte er intern das Lager und wurde Renningenieur von Neuzugang Jacques Villeneuve. In diesem glorreichen Jahr gewann Williams mit Villeneuve den Fahrertitel und sicherte sich auch den WM-Sieg bei den Konstrukteuren.

1999 wechselten Clear und Villeneuve gemeinsam zu BAR. Die Zusammenarbeit des Duos dauerte bis 2003 an. Als Villeneuve das Team verließ, übernahm Clear während der Saison die Betreuung von dessen Teamkollegen Takuma Sato. Gleicher Job, anderer Name: Aus BAR wurde Honda, aus Honda Brawn GP - Clear blieb und kümmerte sich 2009 in der Wahnsinns-Saison unter Ross Brawn um Rubens Barrichello. Der Brasilianer unterlag seinem Teamkollegen Jenson Button und wurde am Jahresende WM-Dritter.

Jock Clear und Takuma Sato bei BAR 2005, Foto: Sutton
Jock Clear und Takuma Sato bei BAR 2005, Foto: Sutton

Von 2010 an arbeitete Clear zunächst als Renningenieur für Nico Rosberg beim ehemaligen Brawn-Rennstall, der von Mercedes aufgekauft worden war. Im August 2011 übernahm Clear den Posten des Performance-Ingenieurs für Michael Schumacher, als Mercedes intern in der Teamhierarchie rotierte. Als Schumacher das Team zum Ende der Saison 2012 verließ, übernahm Clear dessen Nachfolger Hamilton.