Der Start der zweiten McLaren-Honda-Ära begann äußerst holprig. Bei den Testfahrten in Abu Dhabi war das Team zum ersten Mal mit dem japanischen Motor am Start, doch mannigfaltige Elektronikprobleme sorgten dafür, dass an den beiden Testtagen mit dem MP4-29H gerade einmal drei Runden absolviert werden konnten.

In Woking wurde seither mit Hochdruck daran gearbeitet, die technischen Schwierigkeiten zu analysieren und in den Griff zu bekommen. "Wir haben eine Woche lang hart gearbeitet, alles herausgefunden und ein Sanierungsplan ist in Kraft", verriet Renndirektor Eric Boullier am Rande der Präsentation von Jenson Button und Fernando Alonso.

Komplexe Systeme

Wie Hondas Motorsportchef Yasuhisa Arai im Interview mit Motorsport-Magazin.com erklärte, hatten die Japaner mit einem Sensorproblem zu kämpfen. "Das erste Problem liegt einfach an den sehr komplexen Systemen und der hohen Anzahl an Steuergeräten. Die Arbeit zwischen den Geräten war noch nicht optimal. Es geht darum, das ganze so effizient wie möglich zu machen. Dazu müssen die Steuergeräte untereinander kommunizieren und das hat noch nicht so ganz funktioniert", führte Arai aus.

McLaren testete mit einem Interimsauto, Foto: Sutton
McLaren testete mit einem Interimsauto, Foto: Sutton

Dass Honda erst im zweiten Jahr der neuen Motorenära in die Formel 1 einsteigt, sei sowohl Vor- als auch Nachteil. "Ein Vorteil ist, dass man sich ganz auf den Aufbau unserer Einrichtungen konzentrieren kann. Man verbringt viel Zeit an Motorprüfständen oder mit Elektronik-Simulationen", betonte der Motorsportchef. "Aber wir haben keine Daten von der Strecke - das ist natürlich ein Nachteil. Wir haben kein Fahrer-Feedback. Es ist sehr schwer zu verstehen, was auf der Strecke passiert. Das ist ein Nachteil."

Auf dem Prüfstand

Laut Boullier wurde ein Teil der Probleme, die sowohl Hard- als auch Software betrafen, bereits behoben. "Es gibt jetzt einige weitere Tests zur Validierung auf dem Prüfstand", verriet der Franzose. Es ist nicht ausgeschlossen, dass McLaren vor Beginn der Testfahrten im Februar noch einen weiteren Filmtag einlegt, um die Systeme zu checken.