Das Meeting des McLaren-Vorstands am Donnerstag blieb ergebnislos. Jenson Button und Kevin Magnussen haben somit noch immer nicht erfahren, welcher der beiden Piloten eine Zukunft in der Formel 1 hat und wer sich anderweitig orientieren muss.

Mika Häkkinen, der selbst lange Jahre für McLaren fuhr und zweimal den Weltmeistertitel gewann, fühlt mit dem Duo. "Es ist eine ungewöhnliche Situation, in der sich die beiden Fahrer momentan befinden. Es ist keine angenehme Situation", sagte der Finne am Rande eines Sponsorentermins für McLaren, an dem auch Button und Magnussen teilnahmen.

Häkkinen ist von den Noch-McLaren-Piloten überzeugt. "Sie sind beide tolle Jungs mit einem guten Charakter", betonte er. Wer den Platz neben Fernando Alonso zugesprochen bekommen soll, will der Finne allerdings auch nicht entscheiden müssen.

Warwick will weiterhin Button im McLaren sehen, Foto: Sutton
Warwick will weiterhin Button im McLaren sehen, Foto: Sutton

"Jenson ist der Weltmeister, er hat viele Fans in aller Welt. Kevin ist hingegen ein junger Fahrer, der das Ziel hat, ein Rennsieger und Weltmeister zu werden", verglich er den Routinier und den Rookie. In einer Sache wollte sich Häkkinen aber festlegen: "Ich bin mir sicher, sie haben eine tolle Zukunft im Motorsport."

Warwick: Es ist widerlich

Scharfe Kritik an McLaren übte Derek Warwick, der Vorsitzende des British Racing Drivers' Club. Das Verhalten gegenüber Button sei "widerlich", so der 60-Jährige, der die Meinung vertritt, dass Button und Alonso eine großartige Fahrerpaarung abgeben würden. Zwar sei es nicht einfach, zwischen Magnussen und Button zu wählen, betonte der ehemalige Grand-Prix-Pilot, letztlich müsse aber der Brite den Vorzug erhalten.

"Sie haben mit Kevin Magnussen einen jungen Fahrer, in den sie stark investiert haben. Er ist jemand für die Zukunft, daher ist es eine schwierige Situation für sie", erklärte Warwick. "Aber was Silverstone und den British Racing Drivers' Club betrifft, drücken wir für Jenson die Daumen, weil er viele Leute zum Großbritannien GP bringt und das ist wichtig für uns", machte er aus seiner Präferenz keinen Hehl.

Button drängt auf eine Entscheidung

Egal, wie die Entscheidung letztlich ausfallen wird, Button will, dass sie endlich getroffen wird. "Ich fühle mich gut, aber ich möchte es erledigt haben. Ich will die Entscheidung hören - wie wir alle -, damit wir in welche Richtung auch immer weitergehen können", forderte der Champion von 2009.

Ähnlich Töne schlug Magnussen an, der ebenfalls nicht weiß, wann mit Nachrichten aus Woking zu rechnen ist. "Ich habe keine Ahnung", tappt der Däne im Dunkeln. "Ich hoffe, vor Weihnachten."

Klarheit wird es frühestens in der nächsten Woche geben, wie ein Sprecher des Teams bestätigte. Während McLaren-CEO Ron Dennis offenbar zu Magnussen tendiert, wollen die Aktionäre aus Bahrain lieber weiterhin Button im Cockpit sehen und befinden sich damit auf einer Linie mit Alonso, der ebenfalls den Briten bevorzugt.