Für Fernando Alonso deutet alles auf ein ganz trauriges Abschiedsrennen von Ferrari hin. In Abu Dhabi läuft für den Spanier einfach nichts zusammen. Im zweiten Training von der Elektronik gestoppt, im dritten Training nur acht Runden gefahren, keine Startübung und keinen Long Run mit viel Benzin zusammengebracht. Soweit die Trainingsbilanz. Damit nicht genug.
Im Qualifying nimmt das Übel seinen Lauf. "Das Qualifying war nicht einfach, weil wir nach dem abschließenden Training den Motor gewechselt haben und ihn nicht so gut eingestellt bekommen haben. Es hat bis zum Q2 gedauert, aber auch da haben wir noch nicht das erreicht, was wir erreichen wollten", klagt Alonso. "Es ging immer hoch und runter. Das ist merkwürdig. In Q2 bin ich eine 1:42,1 gefahren, in Q3 nur 1:42,8 und die letzte Runde war noch schlechter", beschreibt Alonso. Zumal der Spanier in diesem letzten Run noch einen Fahrfehler einbaute.
"Ich denke aber nicht, dass wir eine viel bessere Position erreicht hätten heute. Vielleicht P7, P8 oder P9", sagt Alonso. P9 - dort steht Teamkollege Kimi Räikkönen - mit einem Vorsprung von satten sechs Zehnteln auf den zehnplatzierten Alonso.
Unverhoffter Platzgewinn dank Red Bull
Durch Disqualifikationen gegen beide Red Bull von Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo wegen zu beweglicher Flügel verbessert sich die Ausgangsposition für Ferrari zumindest etwas. Räikkönen und Alonso springen von der fünften in die vierte Startreihe. Aufgeben kommt für Alonso ohnehin nie in Frage. "Das ist jetzt nicht das Ende aller Tage. Hoffentlich können wir morgen unsere Probleme lösen", sagt Alonso.
Einfach werde das allerdings nicht. "Ich habe gestern die High-Fuel-Runs verpasst und auch die Startübungen am Ende der Sessions, weil ich keine beenden konnte", erklärt Alonso. Deshalb setzt der Spanier darauf, in seinem Abschiedsrennen einfach richtig Spaß zu haben: "Ich erwarte kein großes Resultat, aber hoffentlich gibt es ein paar gute Kämpfe, die ich in meinem letzten Rennen für Ferrari genießen kann."
Alonso erwartet emotionale Achterbahnfahrt
In jedem Fall werde der Sonntag ein sehr emotionaler Tag, gibt Alonso preis. "Wenn der Start näher kommt, du ins Auto springst und ins Grid kommst, wenn du merkst, dass du etwas beendest, das du sehr gut gekannt hast für lange Zeit, ist das eine sehr emotionale Sache. Ich habe in meinen fünf Jahren bei Ferrari drei Mal um den Titel kämpfen dürfen. Dieses Jahr ist leider nicht das große Jahr mit nur zwei Podien. Hoffentlich habe ich in Zukunft bessere Resultate. Aber das wünsche ich Ferrari auch."
Doch ganz im Guten endet die Partnerschaft nicht. Andeutungen von Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci, Alonso sei unmotiviert , nagen an der Ehre des Doppelweltmeisters. "Ich habe seine Kommentare gehört und finde sie nicht gut. Wenn er glaubt, dass ich nicht motiviert sei, dann ist er zu spät zu Ferrari gekommen. Er ist erst seit einigen Monaten da und hat die fünf Jahre, in denen ich hier war und in denen ich in jedem einzelnen Rennen gekämpft habe, nicht gesehen", wettert Alonso.
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