Adrian Sutil beendete sein vermutlich letztes Formel-1-Qualifying auf dem 15. Startplatz. Nachdem Rauswurf bei Sauber ist der Deutsche noch immer auf Cockpitsuche für das kommende Jahr. Dass er Teamkollege Esteban Gutierrez schlagen konnte, war zumindest ein kleiner Trost für ein durchwachsenes Zeittraining. "Das Qualifying war in Ordnung", zog Sutil nüchtern Bilanz. "Das Ziel war es, Q2 zu erreichen und das haben wir geschafft. Es war ein bisschen schwer mit dem Setup, das Optimum zu erzielen."

"Wir haben uns während des gesamten Wochenendes steigern können", freute sich Sutil, der vor allem das fehlende Training am Freitag bemerkte. "Mir hat ein bisschen die Praxis hat gefehlt, weil ich im ersten Training nicht fahren konnte." Dennoch war der Deutsche zufrieden. "Heute war nicht mehr möglich, das war das Maximum." Der Abstand zu Force India ist weiterhin zu groß. "Ich gebe wie immer mein Bestes, mehr kann ich nicht tun", so Sutil. "Vielleicht gibt es Unfälle und Ausfälle, aber aus eigener Kraft wird es schwierig."

"Es war nicht einfach, zumal ich das erste freie Training auslassen musste, und somit generell weniger Runden auf dieser Strecke fahren konnte", erinnerte der Sauber-Pilot. "Nachdem wir unterschiedliche Fahrzeugabstimmungen ausprobiert hatten, bekam ich ein immer besseres Gefühl im Auto."

Fährt Adrian Sutil am Sonntag sein letztes Formel-1-Rennen?, Foto: Sutton
Fährt Adrian Sutil am Sonntag sein letztes Formel-1-Rennen?, Foto: Sutton

"Der Wagen lag im ersten Qualifikationstraining sehr gut; in meiner entscheidenden Runde hat alles gepasst", ließ Sutil das Qualifying im Dämmerlicht von Abu Dhabi Revue passieren. Als die Streckentemperaturen in Q2 jedoch niedriger wurden, änderte sich das Fahrverhalten des Autos. "Es war sehr schwierig, mit diesen Bedingungen eine optimale Runde hinzubekommen", berichtete der Deutsche. "Nichtsdestotrotz bin ich mit dem Qualifikationstraining zufrieden. Das Team hat gute Arbeit geleistet, und nun hoffen wir auf ein positives Rennen."

Dort sieht Sutil vor allem Spielraum bei der Strategie. "Der supersofte Reifen ist ein bisschen schwieriger zu fahren, der kann sich schnell auflösen, besonders mit viel Sprit an Bord", weiß der Deutsche. "Ich hatte gestern sehr viel Graining, der Reifen hat nicht lange durchgehalten." Auch die stark sinkende Streckentemperatur wird sich bemerkbar machen. "Es ist eines der wenigen Rennen, wo die Streckentemperatur extrem abfällt, dadurch verändert sich das Fahrverhalten des Autos", erklärt Sutil.

Auch wenn es sein vermutlich letztes Formel-1-Rennen wird, blickt Sutil den Grand Prix gelassen entgegen. "Ich mache meinen Job und freue mich auf das Rennen. Mal schauen, was die Zukunft bringt", sagte der Sauber-Pilot. "Ich mache anschließend noch ein paar Tage Urlaub und fliege dann zurück nach Hause. Darauf freue ich mich auch. Ich habe noch schöne Tage, Wochen und Jahre vor mir. Ich habe keine Gedanken und keine Sorgen."

Konkurrenz in Reichweite

"Wir wussten im Vorfeld, dass es auf dieser Art Strecke für uns schwierig werden würde", erklärte auch Teamchefin Monisha Kaltenborn. "Dieser Kurs zeigt sehr deutlich die Defizite des Gesamtpaketes. Das heißt aber keineswegs, dass wir fürs Rennen aufgeben werden. Einige Konkurrenten sind durchaus in Reichweite, also gilt es, das Beste daraus zu machen."

"Technisch gab es heute keine Probleme", freute sich Sauber Leitender Ingenieur Giampaolo Dall´Ara. "Wir wussten jedoch schon vorher, dass diese Strecke für uns eine große Herausforderung sein würde. Probleme gab es keine, aber am Schluss lagen wir auf den Positionen, die für uns auf dieser Art Strecke realistisch sind. Auch das Rennen wird nicht einfach werden, doch wir werden alles tun, um das Maximum aus dem Auto herauszuholen."