Lewis Hamilton erwischt in Abu Dhabi einen perfekten Freitag. In beiden Sessions bügelt der WM-Leader seinen Rivalen Nico Rosberg - wenn auch knapp. Doch selbst will Hamilton nichts von Perfektion wissen. "Du kannst nie einen perfekten Freitag haben. Den gibt es nicht. Denn du kannst dich immer noch verbessern. Ich will hier pushen, ich will vorne sein und gewinnen", stellt der Brite klar.

Ob das gelingt werde sich zeigen, sagt Hamilton. "Es ist sehr eng zwischen uns. Aber ich arbeite hart daran, dass das Zeitenklassement so bleibt. Mit jeder Runde und in jeder Minute versuche ich mich zu verbessern", sagt Hamilton zum Duell mit Rosberg. Entgegen kommt dem Briten dabei das Layout des Yas Marina Circuit. "Die Strecke ist großartig, ich liebe es hier zu fahren. Es ist fantastisch, man kommt hier in einen schönen Flow", beschreibt Hamilton.

Hamilton: Kein Psycho-Vorteil

Im psychologischen Vorteil wähnt er sich durch die WM-Führung allerdings nicht. "Das schiebst du alles weg. Du versuchst einfach nur, dich permanent zu verbessern. Ich fokussiere mich einzig und allein auf dieses Wochenende", sagt Hamilton. Und bislang läuft es wie geschmiert. Die Konkurrenz liegt weit zurück hinter den Silberpfeilen. Besonders auf den Soft-Reifen klafft eine gigantische Lücke zu den Verfolgern.

"Großartig! Unglaublich! Bemerkenswert, wo Mercedes steht und was die für einen Job gemacht haben", jubelt Hamilton angesichts des Vorsprungs. Kein Wunder, kommt ihm dieses neue Maß an Dominanz doch gerade jetzt gelegen: Hält niemand mit Mercedes mit, ist Hamilton der Titel nicht zu nehmen - allenfalls durch einen Defekt.

Hamilton fährt sich in Abu Dhabi in einen Rausch, Foto: Sutton
Hamilton fährt sich in Abu Dhabi in einen Rausch, Foto: Sutton

Reifenmanagement kein Problem

Anders ist der bereits als "Rennauto des Jahres" ausgezeichnete Bolide wohl kaum zu schlagen. "Das Auto fühlt sich sehr gut an. Es ist das beste Auto, das ich hier je gefahren bin. Ich hatte eine gute Balance, die wir aber noch verbessern können. Doch haben wir hier klar gezeigt, wie toll dieses Team ist", lobt Hamilton seine Mannschaft. "Wenn du weißt so ein konkurrenzfähiges Paket zu haben, fühlst du dich wie ein Kind an Weihnachten."

Auch das Reifenmanagement dürfte sich nicht als Risikofaktor entpuppen. Hamilton: "Meine Reifen haben recht lang gehalten. Dabei haben die Jungs eigentlich erwartet, dass der Verschleiß der Softs gerade am Anfang des Runs massiv sei. Aber dann ich doch keine Probleme. Ein bisschen Graining, aber es war okay." Okay - so nennt man bei Mercedes also einen Vorsprung von 1,7 Sekunden auf dieser Reifenmischung.