"Du kannst ein kompletter Idiot sein und keine Ahnung davon haben, wie der Motor funktioniert - und trotzdem kannst du in der modernen Formel 1 Erfolg haben", kritisierte der dreifache Weltmeister Nelson Piquet die aktuelle Ära in der Königsklasse des Motorsports.

Massa lässt die Kritik seines Landsmannes nicht gelten, Foto: Sutton
Massa lässt die Kritik seines Landsmannes nicht gelten, Foto: Sutton

Harter Tobak, wie Felipe Massa meint: "Ja, wir haben viel mehr Ingenieure als in der Vergangenheit und damals musste man sehr viel über die Mechanik wissen. Aber die Autos haben damals fast komplett mechanisch funktioniert, ohne Aerodynamik. Jetzt muss man auch noch viele andere Dinge machen, man muss sich um die Dinge wie Elektronik und alles kümmern, während man fährt."

Gerade die Saison 2014 gilt als technisch besonders anspruchsvoll. Im Vorfeld des Reglementumbruchs glaubten nicht wenige, das technische Verständnis eines Piloten könnte über Sieg oder Niederlage entscheiden. Weil die Piloten aber jede erdenkliche Information über den Boxenfunk bekommen, ist der Pilot bei der Technik keine entscheidende Komponente.

Das allerdings könnte sich in der kommenden Saison ändern: Denn die ursprünglich für Singapur geplanten Funkrestriktionen sollen in vollem Umfang in der Saison 2015 eingeführt werden. Damit wird den Teams Zeit gegeben, um sich auf die Änderungen einzustellen. Einige Teams, darunter Red Bull und Williams, müssen die Anzeigen ändern, damit ihre Piloten mehr Informationen abrufen können.

Massa: Formel 1 heute ein anderer Sport

Waren die Piloten früher talentierter? Massa meint nein, Foto: Sutton
Waren die Piloten früher talentierter? Massa meint nein, Foto: Sutton

Aber auch heute ist die Formel 1 kein Kinderspielplatz, wie Massa im brasilianischen TV erklärte. "Früher hatte man ein Lenkrad, ein Gaspedal, Bremse und Kupplung. Aber heute ändern wir Dinge, während wir Kurven fahren. Es ist eine andere Welt, ein anderer Sport."

Auch die Kritik seines Landsmannes, die Piloten heute hätten wegen DRS und Co. die Kunst am Rennfahren verlernt, will Massa nicht gelten lassen. "Viele Leute sagen, damals hatte man Ayrton Senna und Nigel Mansell. Aber heute gibt es Fahrer mit exakt dem gleichen Talent", so Massa. "Wenn man heute quer fährt, ist man langsamer. Der Sport hat sich so stark geändert, er ist auch professioneller geworden."