Das rote Ding aus Maranello. Es klingt wie der Titel eines alten schwarz-weiß B-Movies. Doch es ist auch eine passende Metapher für den schier unbezwingbaren F2004, welcher im vergangenen Jahr ganze fünfzehn von achtzehn Rennen gewann.

Und die anderen drei Rennen? Das waren die berüchtigten Ausnahmen von der Regel. Es waren jene Filmmomente, in denen dann doch nicht das rote Ding, sondern die viel gequälten weiß-blauen, gelb-blauen oder silbernen Nebendarsteller den Sieg erringen konnten.

Der letzte Sieg der 2004 fast zu Statisten verkommenen Nicht-Ferrari-Fraktion ging dabei in Interlagos auf das Konto des BMW-Williams Teams. Und obwohl der damalige Sieger mittlerweile nicht mehr in den Diensten von Sir Frank steht, sondern für das silberne Imperium Dienst schiebt, möchten die Weiß-Blauen genauso in die neue Saison starten, wie sie die alte beendet haben.

"Wir müssen ab Melbourne sofort Leistung zeigen, was bedeutet, dass wir Rennen gewinnen müssen und das wird sehr hart werden", prophezeit Neuzugang Mark Webber. "Der neue B·A·R wird schnell sein und dann muss man auch noch an McLaren, Renault und Ferrari denken. Ich hoffe, dass wir vorne mitmischen können. Wir müssen sicherstellen, dass das rote Ding nicht mehr so oft gewinnt wie im letzten Jahr!"

Ich kann Michael schlagen

Dabei geht der Ex-Minardi- und Jaguar-Pilot alles andere als tiefstapelnd an die neue Saison heran: "Ich glaube, dass wir Michael schlagen können", erklärte Webber auf der Autosport International, "aber wie oft wir das schaffen können, dass ist die große Frage."

Jene Frage, welche sich auch der Australier noch nicht zu beantworten traut. Schließlich sei Ferrari "unglaublich konstant" und "unglaublich zuverlässig". Die Zuverlässigkeit der roten Dinger ist laut Webber sogar schon "lächerlich".

Dennoch hofft er den Roten einige "schlaflose Nächte" bescheren zu können. "Denn Michael braucht einige davon. Jeder ist schlagbar und obwohl sie ein Level erreicht haben, dass unglaublich ist, hoffe ich, dass wir sie unter Druck setzen können. Denn im letzten Jahr ist dies nicht sehr oft geschehen." Bleibt für Mark also zu hoffen, dass es 2005 nicht allzu viele Wiederholungen des letztjährigen Klassikers geben wird...