Kräftiges Lebenszeichen von Kimi Räikkönen in Sao Paulo - obwohl Fernando Alonso im letzten Rennviertel die bedeutend frischeren Reifen hatte, hielt der Finne seinen Teamkollegen in beeindruckender Manier in Schach. Erst mit Hilfe von DRS gelang es Alonso an Räikkönen vorbeizuziehen. "Mit einem kürzeren Finalstint hätte ich Fernando vermutlich hinter mir halten können, aber im Grunde genommen ist es egal, denn für Ferrari wären die gleichen Punkte herausgesprungen", erklärte der Finne.
Als einziger Fahrer im Feld setzte Räikkönen auf eine Zwei-Stopp-Strategie und kam in Runde 8 bzw. 36 jeweils zum Reifenwechseln an die Box, wobei er beim letzten Stopp vom Wagenheber der Boxencrew rutschte und sieben Sekunden verlor. "Wenn wir das Problem nicht gehabt hätten, hätten wir vielleicht einen Platz weiter vorne landen können, aber alles in allem verlief das Rennen okay. Wir wussten ja im Vorfeld nicht wie lange die Reifen halten würden, da wir keine wirklichen Longruns gefahren sind", sagte der Ferrari-Pilot.
Erst während des zweiten Stints entschieden sich Team und Fahrer auf eine Zwei-Stopp-Strategie zu setzen. "Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, auch wenn wir im Nachhinein den ersten und zweiten Stint ein wenig hinausgezögert hätten. Aber wir haben das Beste aus unseren Möglichkeiten gemacht", meinte Räikkönen nach dem Rennen.
Lob vom Teamchef
Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci fand für seinen finnischen Fahrer nur lobende Worte. "Er fuhr ein wirklich großartiges Rennen. Ich denke, dass es das erste Wochenende war, an dem sich das Auto so angefühlt hat wie es Kimi mag. Das hat man im Rennen gesehen", sagte Mattiacci. "Ich bin extrem glücklich über das Rennen, das er gezeigt hat." Ohne den Patzer beim zweiten Stopp hätte sogar noch mehr als Platz sieben für den Finnen herausspringen können.
Trotzdem verliert Mattiacci kein böses Wort. "Dieser Fehler ist passiert, aber ich habe vollstes Vertrauen in die Arbeit unserer Boxencrew. Das sind wirklich ausgezeichnete Leute", betonte der Ferrari-Teamchef. Verbesserungsbedarf sieht er allein im Qualifying. "Ich finde, wir hätten ein besseres Qualifying abliefern können. Wir arbeiten daran. Sicherlich sind wir nicht hier, um Platz sechs und sieben einzufahren, aber das Team verbessert sich mit jedem Tag und wir sind Schritt für Schritt dabei an die Spitze zurückzukehren", erklärte Mattiacci.
Fortschritte erkennbar
Auch Räikkönen bestätigt die Team Fortschritte. "Es geht in die richtige Richtung", stellte er klar. So würden die Ingenieure das Auto endlich so hinbekommen, das es seinem Fahrstil entgegenkommt. "Über das Wochenende verhielt sich das Auto normal. Ich konnte normal fahren. Das Auto lag definitiv besser und auch die Reifen hielten länger als sonst", verriet der Finne. Somit blickt er optimistisch in Richtung Saisonfinale in Abu Dhabi. "Wir haben definitiv Fortschritte erzielt, wir verstehen das Auto jetzt besser. Vielleicht irre ich mich, aber ich denke, dass wir auch im nächsten Rennen stark aussehen können."
diese Formel 1 Nachricht