"Es wäre scheiße", sagte Lewis Hamilton noch in Austin über das mögliche Szenario, wenn er die Weltmeisterschaft nur wegen der doppelten Punkte in Abu Dhabi nicht gewinnen würde. Nach seinem Zweiten Platz beim Brasilien GP sind die doppelten Punkte beim Finale mehr Thema denn je. In verschiedenen Szenarien würde Hamilton die Weltmeisterschaft nur wegen dieser Regel nicht gewinnen.

Lewis Hamilton will auf die Fans hören, Foto: Mercedes-Benz
Lewis Hamilton will auf die Fans hören, Foto: Mercedes-Benz

Trotzdem vermeidet es der Brite, vor dem finalen Showdown auf die Regel einzuprügeln. "Wir müssen weiterhin sehen, ob es gut ist. Es ist auf jeden Fall gut, etwas auszuprobieren und wir werden sehen, wie es in diesem Jahr läuft", so Hamilton vor seiner Abreise aus Brasilien. "Das wichtige ist, dass die Fans glücklich sind. Wir müssen dann sehen, ob wir es behalten oder ob wir es ändern."

Die Fans machten bereits vor der Saison keinen Hehl daraus, dass sie die doppelten Punkte für keine gute Idee halten. In den sozialen Netzwerken tauchen vor dem Finale wieder vermehrt solche Stimmen auf. "Wie kann es sein, dass Hamilton zehn Siege auf seinem Konto hat, Rosberg maximal sechs und trotzdem der Deutsche Weltmeister wird?", fragen sich viele.

Bernie Ecclestone erneuerte hingegen in einem Interview mit formula1.com seine Aussage, man hätte für die letzten drei Rennen der Saison doppelte Punkte vergeben müssen. Hamilton hätte diese Regel ebenfalls willkommener geheißen.

Im letzten Rennen kann alles passieren

Obwohl dem 29-Jährigen ein Zweiter Platz reicht, um die Weltmeisterschaft zu gewinnen, will der Brite sich nicht zurücklehnen. "Ich gehe mit null Komfort in das nächste Rennen. Es gibt 50 Punkte zu holen und beim letzten Rennen weiß man nie, was so passieren wird, deshalb fahre ich dorthin, um zu gewinnen", gibt er sich gewohnt angriffslustig.

Bereits 2007 verlor Hamilton die Weltmeisterschaft in den letzten beiden Rennen. Zwei Rennen vor dem Ende hatte er - bei noch 20 zu vergebenden Punkten - 17 Punkte Vorsprung auf Kimi Räikkönen, am Ende jubelte der Finne. Ein Jahr später konnte er zwar seine erste und bislang einzige Weltmeisterschaft im letzten Rennen gewinnen, allerdings hätte er auch 2008 noch fast einen großen Vorsprung im Finale verspielt.