Welch Wiederauferstehung! Nach einem katastrophalen Freitag hat McLaren am Samstag zurück zur Form gefunden. In einem sehr knappen Qualifying sichern sich Jenson Button und Kevin Magnussen die Startpositionen fünf und sieben. Schon im Abschlusstraining am Morgen hatte sich das Team in die Top-10 zurückgekämpft – die Nachtschicht hat sich also ausgezahlt.

"Sie haben beide einen sehr guten Job gemacht – genauso wie unsere Ingenieure, die heute Nacht hart gearbeitet haben, um das Setup und die gestern enttäuschende Top-Speed zu optimieren", lobt Renndirektor Eric Boullier.

Im Qualifying gelang es der Truppe aus Woking zudem, sich wieder vor beide Ferrari zu schieben – wenn auch hauchdünn. Den andere WM-Nachbarn, Force India, ließ man hingegen weit zurück. Dass es dabei bleiben wird, bezweifelt Boullier nicht ansatzweise: "Egal, ob es morgen regnet oder trocken bleibt – Jenson und Kevin sind in einer guten Ausgangslage, um eine ordentliche Zahl an Punkten zu sammeln, sodass wir unseren fünften Platz in der Konstrukteurs-WM festigen und mathematisch in Reichweite von Ferrari bleiben können."

Button: Niemals mit P5 gerechnet

Jenson Button gab sich nach dem "Desaster" gestern mit dem Qualifying hoch zufrieden." Mit P5 bin ich sehr zufrieden, das hätte ich nach gestern nicht erwartet. Es ist schön so weit vorne zu starten", sagte Button. Dennoch hadert der Brite mit dem weichen Reifen. "Wir hatten auf dem letzten Run Probleme. Meine letzte Runde war absoluter Müll. Ich weiß auch nicht wieso. Ich hoffe wir können den Reifen wieder zurückholen. Ich habe bestimmt eine Zehntel durch einen Verbremser in Turn 1 verloren", sagt Button.

Beide McLaren-Piloten klagten über die Softs, Foto: Sutton
Beide McLaren-Piloten klagten über die Softs, Foto: Sutton

"Wir hätten vielleicht die Rundenzeit verbessern können, aber nicht die Position", ergänzt JB mit Blick auf den Respektabstand nach vorne. Auch morgen sei ein Angriff auf Williams und Mercedes unrealistisch, vermutet Button. "Die ersten Autos werden zu schnell für uns sein. Wenn wir Fünfter bleiben können, an den Autos vor uns dranbleiben können und sie am Ende des Rennens noch sehen können, wäre das klasse. Das ist, wo wir sind. Es wird aber ein guter Kampf mit dem Pack hinter uns."

Es sei denn, die Bedingungen spielen McLaren in die Karten. "Der Regen könnte es gut durchmischen, sodass wir doch noch eine Chance gegen die Autos vor uns haben. Das ist die einzige Möglichkeit", sagt Button. Ansonsten sei es vor allem wichtig die Verfolger in Schach zu halten. Denn den vierten Konstrukteursplatz will Button Ferrari nicht schenken: "Der Rückstand ist massiv. Aber man hat Ziele. Wir sind motiviert. Wir wollen das erreichen. Mit den doppelten Punkten im nächsten Rennen ist alles möglich. "

Magnussen: Wir sind stark!

Auch Teamkollege Kevin Magnussen schielt auf Ferrari: "Wir sind vor beiden Ferrari. Das ist gut. Wir werden sehen, was wir daraus machen können." Optimistisch ist der Däne allemal. "Was auch immer geschieht, denke ich, dass wir ein starkes Rennen haben können. Wenn es trocken bleibt, dürfte es für uns ein paar mehr Gelegenheiten uns zu verbessern geben als sonst, weil es einige Boxenstopps geben wird. Und im Regen kann alles passieren", sagt Magnussen.

Ähnlich wie Button kämpfte Magnussen im finalen Run mit den Pneus. "Es war ein bisschen komisch. Wir haben uns mit den neuen Reifen kaum verbessert. Das ist echt schade, weil es so knapp war. Der softe Reifen ist recht schwierig auf eine Runde zum Arbeiten zu kriegen und hat besonders in der ersten Runde nicht gearbeitet", klagt Magnussen.