Mercedes hat den Konstrukteurs-Titel in der Tasche, doch bedeutet das, dass Lewis Hamilton und Nico Rosberg sich in den drei ausstehenden Saisonrennen bedingungslos duellieren werden und dabei sogar Unfälle in Kauf nehmen dürfen? Keineswegs, wie Niki Lauda unmissverständlich klarstellt.

"Ich erwarte von ihnen, dass sie mit Hirn fahren und nicht ineinander crashen", sagte der Österreicher gegenüber Sky Sports. Schließlich mache es für die Piloten keinen Sinn, ein zu großes Risiko einzugehen. "In drei Rennen werden noch viele Punkte vergeben. Wenn sie kollidieren und einer stehenbleibt, während der andere weiterfährt, ist die Entscheidung bereits gefallen", warnte Lauda.

Spannendes Rennen in Abu Dhabi

Hamilton liegt derzeit 17 Punkte voran, doch aufgrund der doppelten Zähler, die beim Finale vergeben werden, kann sich das Blatt schnell wenden. "Ich erwarte, dass sie bis Abu Dhabi normal fahren, und in Abu Dhabi wegen dieses dummen Doppelpunktesystems - das ich persönlich nicht mag - ein spannendes Rennen zwischen den beiden Fahrern, weil dieses Rennen die Entscheidung bringen wird", so Lauda.

Seit es in Spa zum Crash zwischen Rosberg und Hamilton kam, für den Mercedes dem Deutschen die Schuld gab, ereigneten sich zwischen den Teamkollegen keinerlei Zwischenfälle mehr, was Lauda naturgemäß freut. "In Sochi war es in der ersten Kurve sehr eng. Wer sich also darüber beschwert, dass sie nicht gegeneinander racen, liegt falsch", will der Österreicher allerdings auch nichts von zu großer Zurückhaltung wissen. "Sie kämpfen gegeneinander um den Weltmeistertitel und so wird es auch bleiben."

Rosberg vergab den Rennsieg bereits nach wenigen hundert Metern, Foto: Sutton
Rosberg vergab den Rennsieg bereits nach wenigen hundert Metern, Foto: Sutton

Fehler können passieren

In Sochi blockierte Rosberg unmittelbar nach dem Start infolge eines Überholmanövers gegen Hamilton die Vorderreifen, was ihn zu einem frühen Boxenstopp zwang, wodurch Hamilton der Sieg auf dem Silbertablett serviert wurde. Zu viel Druck für Rosberg? "Nein", wiegelte Lauda ab. "Dieses Blockieren kann passieren. Es war ein Fehler, der jedem Rennfahrer unterlaufen kann."

Schlussendlich habe Rosberg sogar ein besseres Rennen als sein Stallgefährte gezeigt, weil er sich vom Ende des Feldes bis auf den zweiten Platz nach vorne kämpfte und dabei auch noch die Reifen schonte, um nicht noch einmal an die Box kommen zu müssen. "Das war herausragend", zog Lauda die Kappe.