Jean-Eric Vergne fuhr während des Singapur GP auf frischen Reifen teilweise wie entfesselt - allerdings auch zwei Mal abseits der Strecke, was ihm zwei 5-Sekunden-Strafen von den Stewards wegen Verletzung der 'track limits' einbrachte. "Es fühlt sich großartig an", schwärmte der bei Toro Rosso für 2015 aussortierte Franzose über Platz sechs. "Es war ein fantastisches Rennen und ich bin extrem glücklich, vor allem wenn man die zwei 5-Sekunden-Strafen bedenkt."

Er habe in den letzten Runden so viel Druck wie möglich machen und davonziehen müssen, was ihm auch gelungen sei. "Ich hatte viel Spaß dabei, die Leute vor mir zu überholen, ein unglaubliches Rennen", zeigte er sich - ungewohnt - euphorisch. "Ich habe gestern im Qualifying einen Fehler gemacht und ich habe dem Team gesagt, dass ich alles für sie getan hätte, damit sie mir heute vergeben und ich denke, das ist mir am Ende gelungen."

Kvyat durstig

Teamkollege Daniil Kvyat war nach Platz 14 verständlicherweise nicht halb so euphorisch wie Vergne. "Es war heute ein sehr hartes Rennen, in dem ich mehr mit mir selbst als mit den Autos um mich herum kämpfen musste. Das Auto war ziemlich schwierig zu fahren und es rutschte viel herum", klagte er. "Es war außerdem harte Arbeit, auf die Reifen zu achten. Leider hatte ich auch ein Problem mit meinem Trinksystem, ich hatte also das ganze Rennen über kein Wasser, was es definitiv viel härter machte", berichtete er weiter von seinen Strapazen. "Punkte wären möglich gewesen, daher Gratulation an Jev, der heute großartige Arbeit geleistet hat!"

Auch von Phil Charles, dem Chefrenningenieur des Teams, erhielt Vergne Lob. "Wir sind sehr, sehr zufrieden. Jev ist ein absolut fantastisches Rennen gefahren", schwärmte er. "Er musste mit zwei 5-Sekunden-Strafen klarkommen. Nachdem er die erste absolviert hatte und wir wussten, dass die zweite auf seine Endzeit addiert werden würde, haben wir ihn immer über die Lücke zu den Verfolgern informiert. Als er ein paar brillante Überholmanöver bewerkstelligt hatte, gelang es ihm, mehr als fünf Sekunden vor dem siebtplatzierten Fahrer ins Ziel zu kommen, und konnte daher seinen sechsten Platz behalten", erläuterte Charles. "Er hat absolut alles richtig gemacht."