Lehre 1: Nein, es war Rosberg keine Freude

Nein, wir haben das Interview nicht von da oben geführt, Foto: Motorsport-Magazin.com
Nein, wir haben das Interview nicht von da oben geführt, Foto: Motorsport-Magazin.com

Nach dem Rennen wollte ich die Meinung von Sir Jacky Stewart zu Nico Rosbergs Verbremser hören. Er erklärte, es sei ihm unverständlich, wie ihm der gleiche Fehler zweimal passieren könne. "Was it the pressure from Lewis?", wollte ich wissen. Stewart - entweder aus Formel-1-Urzeiten etwas hörgeschädigt oder wegen meines Nuschelns - hat die Frage allerdings etwas falsch verstanden. "Was it a pleasure?", also "War es eine Freude?", fragte er etwas ungläubig zurück und antwortete gleich darauf. "Rosberg hat für den zweiten Platz allerdings auch einige Punkte geholt und hat immer noch einen guten Vorteil in der Weltmeisterschaft", versuchte er die Frage noch zu retten.

Lehre 2: Montoya ist alles egal...

Montoya machte im Interview den Kimi, Foto: Sutton
Montoya machte im Interview den Kimi, Foto: Sutton

Zum ersten und einzigen Mal in diesem Jahr war Juan-Pablo Montoya im Formel-1-Paddock. Die Gelegenheit also, den Kolumbianer mal nach seiner Meinung zu fragen. Nachdem uns der Kolumbianer zunächst vertröstete, wollte er sich bei der zweiten Anfrage 'in 30 Minuten' im GP2-Paddock treffen. Aus 30 Minuten wurden allerdings 120 Minuten, in Südamerika tickt die Uhr eben etwas anders. Wenn sich das Warten wenigstens gelohnt hätte... Viel mehr als 'Ist mir egal' und 'Damit habe ich mich nicht beschäftigt' ist allerdings nicht dabei rausgekommen.

Lehre 3: Montezemolos Audienz

Luca di Montezemolo im Fahrerlager wie der Papst auf dem Petersplatz, Foto: Sutton
Luca di Montezemolo im Fahrerlager wie der Papst auf dem Petersplatz, Foto: Sutton

Luca di Montezemolo war im Fahrerlager! Entsprechend belagert wurde die ohnehin schon gut besuchte Ferrari-Hospitality beim Heimspiel. Als dann tatsächlich Montezemolo auftauchte, kam ich gerade aus dem Support-Race-Paddock zurück. Entsprechend weit weg vom Landgraf stand ich. Ohne etwas zu sagen, verzog er sich aber und die Menge lockerte sich etwas. Als ich wenige Sekunden später einen Platz in der ersten Reihe hatte, kam Montezemolo wieder raus und hielt seine flammende Rede. "In Monza erinnere ich mich an den schönsten Tag meines Lebens", begann er und hörte anschließend sechs Minuten lang nicht mehr auf zu reden. Sein Monolog durfte mit keiner Frage unterbrochen werden, am Ende verkroch er sich wieder. Glück gehabt.

Lehre 4: Diese Italiener...

Autofahren in Italien: Es gibt schönere Beschäftigungen, Foto: Motorsport-Magazin.com
Autofahren in Italien: Es gibt schönere Beschäftigungen, Foto: Motorsport-Magazin.com

Monza, Ferrari-Land. Am Samstagmorgen kommt im Radio noch eine 30-minütige Sondersendung zum Italien GP, nach dem schlechten Qualifying kommt nichts mehr. So sind sie, die Italiener. Im Verkehr haben wir uns schon ein bisschen an sie gewöhnt, als dann plötzlich 50 Radfahrer um uns herum auftauchten, war es trotzdem wieder komisch. Übrigens scheint auch Pastor Maldonado öfter Mal durch Italien zu fahren. Oder wieso war fast die gesamte Leitplanke vom Hotel zur Strecke demoliert?

Lehre 5: Atemlos, durch die Nacht...

Würden man ihn bei einem Helene Fischer Konzert vermuten?, Foto: Motorsport-Magazin.com
Würden man ihn bei einem Helene Fischer Konzert vermuten?, Foto: Motorsport-Magazin.com

Sonntagabend, 22:30 Uhr: Motorsport-Magazin.com verlässt das Fahrerlager, die Arbeit ist getan. Da hören wir laut Helene Fischer. "Atemlos, durch die Nacht. Spür' was Liebe mit uns macht..." Investigativ wie wir nun mal sind, mussten wir natürlich herausfinden, woher die Musik kommt. Am Ende standen wir vor der Lotus-Box, wo tattoowierte Trucker oberkörperfrei die LKWs einluden. Ob die auch beim nächsten Helene Fischer Konzert sind? Fotografieren lassen wollten sie sich aber nicht, sie hätten die Musik schließlich nicht ausgesucht. Vielleicht die Strafe für das Wochenende?

Lehre 6: Zeit für die Waschstraße

Damit sich die Waschstraße auch rentiert, Foto: Motorsport-Magazin.com
Damit sich die Waschstraße auch rentiert, Foto: Motorsport-Magazin.com

Letztes Europarennen bedeutet für uns auch: Das Auto kann in die Garage - nehmen wir die DTM-Kollegen und Co. mal aus. Ab jetzt geht es leider nur noch mit dem Flugzeug zur Formel 1. Das kostet zwar meist mehr Zeit und Nerven, dafür muss man das Auto danach nicht putzen. Denn die Parkplätze in Monza waren abends nicht nur stockdunkel, sondern auch mitten im Wald. Entsprechend sieht unser Europa-Tournee-Bolide jetzt aus.