War heute mit diesem Motor im Heck einfach nicht mehr möglich?
Helmut Marko: Das war optimale Schadensbegrenzung. Beide Fahrer haben einen unglaublich guten Job gemacht. Uns ist allerdings ein grober Fehler bei der Strategie unterlaufen. Wir haben Sebastian Vettel viel zu früh hereingeholt. Wir hatten keine Erfahrungswerte und dadurch war er am Ende des Rennens wehrlos gegen Ricciardo. Aber trotz null Reifen hat er die anderen hinter sich gehalten. In dieser Situation hat man sein Können und seine Erfahrung gespürt.

Unabhängig davon, dass Vettel leichte Beute durch die Reifen war. Die anderen Überholmanöver waren wieder klasse von Daniel Ricciardo?
Helmut Marko: Ja, die kommen einfach aus dem Nichts. Wo andere nicht einmal daran denken würden, schnappt er einfach zu. Besonders das Manöver gegen Räikkönen auf der Start/Zielgeraden war unglaublich.

Die Topspeed war aber letztlich besser als gedacht?
Helmut Marko: Das Bild ist verzerrt durch Windschatten und DRS. Aber wir sind mit dem geringstmöglichen Abtrieb gefahren. Dadurch war das Auto sehr schwierig zu fahren, aber beide Fahrer haben das perfekt gemeistert.

Konnten Sie Fortschritte am Renault-Motor erkennen?
Helmut Marko: Seit Spa gab es keine Fortschritte. Der nächste Schritt soll demnächst kommen, aber hier war wieder deutlich, wie weit wir mit dem Motor zurückliegen.

Sebastian Vettel landete erneut hinter Daniel Ricciardo, Foto: Red Bull
Sebastian Vettel landete erneut hinter Daniel Ricciardo, Foto: Red Bull

Was erwarten Sie für Singapur?
Helmut Marko: Singapur hat nicht so viele lange Geraden. Es ist immer schwierig, denn mit mehr PS kann man mehr Flügel fahren. Wir werden wieder irgendeinen Kompromiss fahren, aber wir hoffen schon, auf Tuchfühlung mit Mercedes zu sein.

Im Fahrerlager kursieren Gerüchte, wonach Sebastian Vettel zukünftig bei McLaren fahren könnte. Haben sie Angst, dass er Red Bull verlässt?
Helmut Marko: Das sind Interna, die wir nicht mit der Presse besprechen.