"Es sind noch einige Rennen zu fahren. So lange noch eine mathematische Möglichkeit besteht, werden wir weiterkämpfen", sagte Daniel Ricciardo mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen nach seinem Sieg in Spa. Der Australier hat den WM-Titel trotz des großen Rückstands von 64 Punkten noch nicht abgeschrieben, schließlich herrscht bei Mercedes derzeit Krisenstimmung und beim Finale in Abu Dhabi werden bekanntlich doppelte Zähler vergeben.

Fernando Alonso kann sich hingegen nicht vorstellen, dass der Red-Bull-Pilot noch in den Titelkampf eingreifen wird, wenngleich er für Ricciardo viele lobende Worte fand. "Er macht einen fantastischen Job und überrascht jeden, aber der Mercedes-Vorteil... im Qualifying waren sie zwei Sekunden voran", verdeutlichte Alonso. "Wenn sie die Rennen beenden, werden sie ihren Vorsprung weiter ausbauen." Sollte es allerdings einem Piloten gelingen, die Silberpfeile doch vom Titelgewinn abzuhalten, dann sei es definitiv Ricciardo, hielt der Spanier fest.

Damit stieß Alonso in dasselbe Horn wie Jacques Villeneuve. "Er fährt die ganze Zeit über den Erwartungen. An irgendeinem Punkt hört das auf. Das kann man nicht für immer durchziehen", betonte der Weltmeister von 1997 im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Eine kleine Chance hat er natürlich, wenn die beiden Mercedes-Piloten bei jedem Rennen am Start miteinander kollidieren. Aber dann muss gleichzeitig immer Ricciardo vorne sein und nicht auch einen Unfall am Start haben. Und in dem Moment, in dem er sich denkt: Oh, ich könnte die Weltmeisterschaft gewinnen, dann könnten auch die Fehler kommen. Und dann wird er auch das Lachen nicht mehr behalten."