Für Lewis Hamilton geht es beim Ungarn GP an diesem Wochenende um einen Rekord. Mit vier Siegen hält der britische Mercedes-Pilot derzeit gemeinsam mit Michael Schumacher die Bestmarke auf dem Hungaroring. Gewinnt Hamilton am Sonntag, wäre er also der alleinige Rekordhalter.

"Ich komme nicht hierher mit der Ambition, Michaels Rekord zu brechen", stellte der Brite schon vor Beginn des Rennwochenendes klar. "Ich sehe es als Privileg an, dass ich seine Erfolge als kleiner Junge sehen durfte, und dass ich jetzt hier sitze mit der gleichen Anzahl an Siegen in Ungarn. Es ist sehr cool, seinen legendären Namen in einem Satz mit meinem nennen zu dürfen."

Vier Siege in Budapest

Hamilton gewann in Ungarn beim Debüt 2007, im Jahr 2009 und in den letzten beiden Saisons. Warum es gerade auf dem kurvigen und langsamen Hungaroring so gut läuft, kann er aber nicht erklären: "Ich habe keine Antwort darauf. Es ist eine großartige Strecke, auf der mir das Fahren sehr viel Freude bereitet. Vielleicht liegt der Kurs meinem Fahrstil mehr als die anderen Strecken. Wir werden sehen wie es an diesem Wochenende läuft. Ich hatte bisher ja noch nicht allzu viel Glück in dieser Saison."

In der Gesamtwertung liegt Hamilton aktuell 14 Punkte hinter seinem Teamkollegen Nico Rosberg. Das Ziel für das letzte Rennen vor der vierwöchigen Sommerpause ist also klar. "Dieses Wochenende ist ein weiteres, wo ich die Chance habe aufzuholen. Ich liege zwar zurück, aber der Kampf mit Nico macht sehr viel Spaß. Es wäre positiv, wenn ich hier vor der Sommerpause meinen Rückstand verkürzen könnte. In der zweiten Saisonhälfte ist dann die Zeit anzugreifen", führte Hamilton aus.

Keine Nachwirkungen aus Hockenheim

Der heftige Crash zuletzt im Qualifying in Hockenheim sitzt dem Mercedes-Piloten nicht mehr in den Knochen. Zumindest beteuerte er dies: "Ich stehe nicht bei hundert Prozent, bin davon aber nicht weit entfernt. Ich konnte mich seit dem letzten Rennen gut erholen und es sollte hier keine Probleme geben."

Auch psychologisch hat Hamilton seinen Bremsdefekt bereits abgehakt. "Als Rennfahrer musst du immer 100 Prozent Vertrauen in dein Auto und dein Team haben. Dieses Vertrauen hatte ich aber schon am Samstag einen Tag nach dem Crash wieder."

Ein Blick in die Statistik dürfte Hamilton für dieses Wochenende zuversichtlich stimmen. Denn während der Brite in Ungarn bereits viermal gewinnen konnte, fuhr Rosberg in vier Versuchen als Mercedes-Pilot in Budapest gerade einmal drei Punkte ein. Das beste Resultat holte er 2009 im Williams mit Platz vier.