Kevin Magnussen erzielte in Silverstone sein bestes Qualifying-Ergebnis seit dem Saisonauftakt in Australien. Startplatz fünf für den jungen Dänen, der in diesen Wochen keine einfache Zeit mit dem strauchelnden McLaren-Rennstall erlebt.

Freude auf der einen Seite, ein wenig Wehmut auf der anderen: Während Magnussen sich im chaotischen Q3 des Qualifyings nicht mehr verbessern konnte, rutschte Teamkollege Jenson Button mit seiner letzten Runde auf die dritte Position vor. Anschließend räumte Magnussen ein, dass er etwas aggressiver zu Werke hätte gehen können.

Startplatz 5 für Kevin Magnussen in Silverstone, Foto: Sutton
Startplatz 5 für Kevin Magnussen in Silverstone, Foto: Sutton

Verpasstes Vollgas

"Ich hätte vielleicht ein bisschen mehr pushen können", sagte er über den letzten Run im Q3, der die Reihenfolge völlig auf den Kopf stellte. "Im Moment bedauere ich, nicht mehr Gas gegeben zu haben. Aber bei solchen Bedingungen ist es immer schwierig zu wissen, wie viel mehr zu noch hättest machen können." Während Magnussen angesichts der gemischten Streckenbedingungen die Safety-First-Route einschlug, ging Button mehr Risiko - und wurde mit Startreihe zwei belohnt.

Magnussen hatte - genau wie Button - zunächst daran gezweifelt, dass eine weitere Runde kurz vor dem Ende des Qualifyings eine Zeitenverbesserung ermöglichte. Der Schlüssel war der überraschend trockene dritte Sektor. "Es war ein super Job vom Team, mich noch einmal auf die Strecke zu schicken", bedankte sich Magnussen. "Ich hatte eigentlich nicht gedacht, dass ich noch mal fahren würde. Ich wollte den Jungs schon am Funk sagen, dass eine weitere Runde nichts mehr bringt."

Was ist für McLaren im Rennen drin?, Foto: Sutton
Was ist für McLaren im Rennen drin?, Foto: Sutton

Trocken? Chancenlos!

Er sei gar nicht bereit gewesen, noch einmal auf die Strecke herauszufahren, gab Magnussen unumwunden zu: "Das war eines der kniffligsten Qualifyings, das ich je bei solchen Bedingungen erlebt habe." Vor dem Rennen lautet die große Frage: Können die McLarens ihre guten Ausgangspositionen verteidigen? Weder Button noch Magnussen machten sich etwas vor: Wenn es am Sonntag trocken bleibt, haben sie keine Chance. "Dann wird es schwierig, Platz fünf zu halten", so Magnussen.

Auch Racing Director Eric Boullier trat kräftig auf die Euphoriebremse: "Wir lassen uns von der guten Leistung im Qualifying nicht blenden. Wir wissen, dass wir in Sachen Performance noch nicht da stehen, wo wir eigentlich sein wollen. Trotzdem sind die unerwarteten Startplätze ein willkommener Boost."