Romain Grosjean erlebt mit Lotus eine absolute Katastrophen-Saison. Das Team mit der schwächelnden Power Unit von Renault fährt seit den Testfahrten im Winter heillos hinterher - das sorgt natürlich auch für Frust bei den Fahrern. "Ich vermisse es, um Podiumsplätze zu kämpfen und Sonntag nachmittags Champagner zu trinken", trauerte Romain Grosjean der vergangenen Saison hinterher. "Das will ich - das wollen wir alle. Wenn du das einmal geschmeckt hast, willst du es für eine lange Zeit schmecken."

Angesichts der aktuellen Lotus-Schwäche dürfte dem Franzosen allerdings der Appetit vergangen sein. Stattdessen kam Grosjean auf den Geschmack, mit einem Abschied zu kokettieren. "Ich bin schon eine Weile hier und kenne das Team sehr gut", sagte er am Rande des Großbritannien Grand Prix. "Andererseits möchte ich Rennen gewinnen, deshalb sind die Dinge offen." Klare Ansage: Grosjean kann sich einen Teamwechsel durchaus vorstellen.

Romain Grosjean fiel in 3 von 8 Saisonrennen aus, Foto: Sutton
Romain Grosjean fiel in 3 von 8 Saisonrennen aus, Foto: Sutton

WM-Titel als Ziel

Teamkollege Pastor Maldonado hat er zwar klar im Griff, doch das genügt den Ansprüchen des Team-Leader bei Lotus nicht mehr. Vor allem nicht nach 2013, als er sechsmal auf das Podium fuhr, zeitweise Teamkollege Kimi Räikkönen übertrumpfte und die Saison als Siebter abschloss. "Was ich wirklich will", fuhr Grosjean fort. "Das ist mein erster Sieg. Und ich möchte versuchen, Weltmeister zu werden. Darauf fokussiere ich mich."

Schließlich seien Fahrer immer auf der Suche nach dem bestmöglichen Auto. "So läuft das im Sport", sagte Grosjean. "Ich schaust immer nach den besten Möglichkeiten." Ähnlich kommentierte er die Gerüchte, dass Lotus seinen Renault-Motor gegen ein Aggregat aus dem Hause Mercedes eintauschen könnte: "Jeder versucht das Beste herauszuholen. Die Teams schauen nach den besten Optionen. Bei den Reifen hat man auf die Hersteller geschaut und jetzt sind es eben die Motoren."