Kurz vor Halbzeit der Formel-1-Saison 2014 steht der indische Rennstall Force India als Vierter der Konstrukteurswertung so gut da wie nie zuvor. Das 'Heimrennen' in Silverstone stellt für das Team von Vijay Mallya dabei nicht nur eines der Saisonhighlights dar, sondern traditionell eine große Herausforderung: Nur drei Punkteankünfte und ein siebter Platz als bestes Resultat stehen bislang zu Buche. Die Vorzeichen in diesem Jahr stehen jedoch anders. Mit der starken Mercedes-Antriebspower im Heck darf sich das Team auf der britischen Traditionsstrecke berechtige Hoffnungen auf ein gutes Abschneiden machen.

Da Force India zudem in Sachen Reifenverschleiß zu einem der effizientesten Teams im Feld gehört, muss auf der sehr beanspruchenden Strecke um einen alten britischen Militärflugplatz mit Nico Hülkenberg und Sergio Perez bei der Vergabe der Top-10-Platzierungen durchaus gerechnet werden. "Ich denke, Silverstone wird verglichen mit den letzten Rennen ein bisschen herausfordernder, aber ich bin sicher, wir können trotzdem einen guten Job machen. Es ist eine Strecke, die mir gefällt und für gewöhnlich schlage ich mich dort gut", verrät Perez, der als Sechster in Spielberg jüngst von sich reden machte. Vor allem die vielen schnellen Kurven in Silverstone könnten für Force India jedoch ein wenig zum Stolperstein werden.

Mut macht dem Mexikaner allerdings, dass Force India bislang auch auf Strecken, die dem VJM07 nicht per se entgegenkommen, gute Resultate lieferte. Für Silverstone sieht er trotz der mauen Vergangenheit des Teams an Ort und Stelle keinen Grund zur Sorge: "Wir haben uns bisher auf jeder Strecke ordentlich geschlagen und ich sehe keinen Grund, warum wir an diesem Wochenende nicht eine ähnliche Performance zeigen sollten." Auch Nico Hülkenberg freut sich auf die Herausforderung, will mindestens seinen sechsten Platz in der Fahrer-WM verteidigen: "Ich habe bisher in jedem Rennen gepunktet und das soll auch in Silverstone so sein. Die Fahrer um mich herum rücken immer näher zusammen, weswegen ich ein gutes Resultat benötige. Das muss unser Ziel an jedem Wochenende sein."

Adrian Sutils siebter Platz im Vorjahr ist das bis dato beste Silverstone-Resultat für Force India, Foto: Sutton
Adrian Sutils siebter Platz im Vorjahr ist das bis dato beste Silverstone-Resultat für Force India, Foto: Sutton

Auf den Hochgeschwindigkeitskurs Silverstone freut er sich besonders: "Alle Fahrer genießen die schnellen Abschnitte der Runde. Wenn du alle Kurven in einer Runde richtig hinbekommst, ist es ein tolles Gefühl." Nach zuletzt drei Rennen in Folge mit den weicheren Reifenmischungen bringt Pirelli für Silverstone nun wieder die beiden härtesten Pneus. Für Hülkenberg ist dies zwar kein Grund zur Sorge, jedoch mahnt er zur Vorsicht: "Die weicheren Mischungen waren ganz okay bei uns aber es ist schwierig zu sagen, wie sich die härteren Mischungen auf uns auswirken werden. Ich hoffe, ich kann meinen Punkte-Run fortsetzen."

Force India: Silverstone Bilanz

Force India in Silverstone: Force India riss in Silverstone bisher wahrlich keine Bäume aus. Erst drei Mal gelang es der indischen Mannschaft, auf der Traditionsstrecke Zählbares mitzunehmen. Die beste Platzierung fuhr Adrian Sutil im Vorjahr als Siebter heraus.

Nico Hülkenberg in Silverstone: Der deutsche nahm bislang drei Mal am Großen Preis von Großbritannien bei. Neben einem zwölften Platz stehen für Hülkenberg zwei zehnte Ränge zu Buche.

Sergio Perez in Silverstone: Perez sah in Silverstone bislang nur einmal das Ziel, nämlich als er vor drei Jahren bei seiner Premiere mit Sauber prompt Siebter wurde. Sowohl 2012 als auch 2013 schied der Mexikaner hingegen aus.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Schlechte Historie in Silverstone hin oder her: Die Karten wurden in der Formel 1 2014 neu gemischt, und wie der bisherige Verlauf der Saison gezeigt hat, bekam Force India ein gutes Blatt zugespielt. In Silverstone gehören Hülkenberg und Perez sicher nicht zu den Podestkandidaten, jedoch sollten Punkte für beide Piloten angesichts des Streckenlayouts absolut möglich sein. Von aerodynamischen Passagen wie bspw. den 'Esses', Stowe, Abey oder Copse einmal abgesehen, bieten die langen Geraden vielen langsamen Kurven den Mercedes-Teams die Chance, ihre Stärken gnadenlos auszuspielen(Samy Abdel Aal).