Nach sechs Rennen trennen Mercedes und Ferrari in der Konstrukteurswertung bereits 162 Punkte. Und auch wenn die Scuderia ein größeres Update-Paket nach Kanada gebracht hat, scheint man in Maranello den Blick immer mehr in Richtung 2015 zu richten. "Egal ob dieses Update den erhofften Fortschritt bringt oder nicht, wir müssen unseren Blick auf 2014 und 2015 richten. Wir dürfen die Entwicklung nicht ins Stocken geraten lassen, denn vieles können wir für 2015 gebrauchen. Wenn aber eine fundamentale Sache unseres 2015-Projekts mehr Zeit benötigt, dann müssen wir uns diese Zeit auch nehmen", betonte Fernando Alonso.

Auch das aktuelle Update-Paket für den Kanada GP hat sehr viel Zeit in Anspruch genommen wie der Spanier verriet. Um sicherzustellen, dass die Teile funktionieren, wurden diese sowohl nach dem Spanien als auch nach dem Monaco GP im Simulator getestet. Allerdings macht Alonso das Streckenlayout des Circuit Gilles Villeneuve ein wenig Sorgen. "Der Kurs ist einer der kürzesten im Rennkalender, somit kann man davon ausgehen, dass bis zu 15 Autos innerhalb von einer Sekunde liegen werden. Wir müssen alles perfekt hinkriegen, denn ein oder zwei Zehntel können schon Platz sechs oder sieben bedeuten - doch wir müssen vor diesen sechs, sieben Autos stehen", erklärte der Ferrari-Pilot.

Trotz der Schwierigkeiten, mit denen Alonso rechnet, hofft er in Montreal auf einen Podestplatz. "Das ist ein ambitioniertes Ziel, aber wir müssen einfach optimistisch sein und an uns glauben. Entscheidend ist, dass wir es Schritt für Schritt angehen, beginnend mit einem guten Training. Danach gilt es das neue Paket zu evaluieren und hoffentlich bestätigen sich unsere Erwartungen", so Alonso. Gänzlich hat der Spanier mit der Saison noch nicht abgeschlossen, auch wenn der Konstrukteurstitel Mercedes wohl nicht mehr zu nehmen ist. Doch der Ferrari-Pilot hofft zumindest auf den zweiten Platz.

Räikkönen kämpft noch mit dem F14T, Foto: Sutton
Räikkönen kämpft noch mit dem F14T, Foto: Sutton

"Wir haben uns den zweiten Platz als Ziel gesetzt, aber wie gesagt, wir können es uns nicht leisten einen Kompromiss in Hinblick auf das nächstjährige Auto einzugehen. Aber da mache ich mir keine Sorgen, denn seit der Ankunft von Marco [Mattiacci] geht es bei uns in die richtige Richtung. Er hat eine großartige Vision und eine clevere Herangehensweise", verriet Alonso. Auch Teamkollege Kimi Räikkönen hat die Hoffnung auf Podestplätze und Siege 2014 noch nicht aufgegeben. "Wir wollen an jedem Rennwochenende unser Bestmögliches geben. Hoffentlich stehen wir dieses Jahr noch das eine oder andere Mal auf dem Podium und gewinnen das eine oder andere Rennen", sagte der Finne.

Wichtig sei, dass Ferrari die Probleme aussortiert und mit jedem Rennen stärker wird. Bis jetzt kämpft Räikkönen allerdings immer noch mit dem Handling des Autos. Aus den Problemen rund um den F14T macht er keinen Hehl. "Wir haben Probleme. Wir sind nicht so schnell wie wir es sein sollten. Es gibt eine Vielzahl an kleinen Problemen, aber hoffentlich sind wir, wenn wir diese gelöst haben, dort, wo wir sein sollten. Auf jeden Fall wird es Zeit in Anspruch nehmen - das ist ein langwieriger Prozess und passiert nicht innerhalb von drei Wochen", betonte der Ferrari-Pilot abseits des Kanada GP.