Du fungierst am Wagen von Seb als Front-End-Mechaniker. Kannst du deine Arbeit etwas genauer erklären? Für was bist du verantwortlich?
Ole Schack: Meine Hauptaufgabe ist es sicherzustellen, dass das vordere Ende des Autos ordnungsgemäß zusammengebaut ist. Das beinhaltet auch sämtliche Komponenten der Aufhängung an der Front des Chassis. Zusätzlich bin ich für den Fahrerkomfort im Cockpit zuständig. Dazu gehören der Fahrersitz, das Gas- und Bremspedal.

Wie ist die Zusammenarbeit mit Seb, wenn es darum geht, das Auto abzustimmen?
Ole Schack: Die Zusammenarbeit ist noch gleich wie 2009 als er angefangen hat. Seb hat sich nicht verändert, er gibt immer ein sehr präzises Feedback. Danach ist es die Aufgabe des Ingenieurs die Änderungen am Auto zu koordinieren. Wenn es mal etwas gibt, das Seb geändert haben will, dann sind es sehr einfache und simple Sachen.

Welche Anforderungen stellt der Circuit Gilles-Villeneuve ans Setup?
Ole Schack: Der Kurs ist völlig anders im Vergleich zu Monaco. Montreal ist eine Highspeed-Strecke mit vielen, langen Geraden. An der Strecke herrscht immer eine tolle Atmosphäre. Es sind immer viele Fans vor Ort. Es ist das einzige Rennen in Kanada; es ist eine Strecke mit Tradition. Die Tribünen sind sehr nah an der Strecke, womit auch die Fans dem Ganzen nah kommen. Auch für uns ist es schön, wenn die Fans hautnah dran sind.

Hast du spezielle Erinnerungen an den Grand Prix?
Ole Schack: Wir haben hier bereits gewonnen, somit ist es für uns immer eine Freude zurückzukehren. Ich kann mich erinnern, dass ich 2011 zwei Stunden lang am Grid gestanden bin. Es war furchtbar kalt und hat in Strömen geregnet. Aber wie gesagt: die beste Erinnerung ist der Sieg.

Melbourne - Monaco - Montreal

Wie schwierig war das Rennen 2011 - immerhin dauerte das Rennen vier Stunden.
Ole Schack: Was das Wetter angeht, war es sicherlich eines der härtesten Rennen. Es war extrem kalt, vor allem da wir nur feuerfeste Klamotten anhatten. Wenn man stundenlang im Regen steht, ist das nicht die optimale Kleidung. Wir haben stundenlang in diesen Bedingungen ausgehaart und gewartet, dass das Rennen weitergeht. Am Ende haben wir das Rennen in den letzten Runden verloren, was schade war. Andererseits haben wir in diesem Jahr viele andere Rennen gewonnen sowie am Ende die Weltmeisterschaft.

Kannst du Montreal off- und on-track in zwei Sätzen beschreiben?
Ole Schack: Als Mechaniker bekommen wir von der Stadt nicht allzu viel zu sehen, denn die meiste Zeit verbringen wir in der Garage. Alles in allem ist es eine aufregende Stadt. Bei uns gilt der Spruch, dass die drei Rennen mit M die besten sind: also Montreal, Monaco und Melbourne. Alle drei sind Stadtrennen und bieten somit eine andere Atmosphäre als gewohnt.