Lehre Nummer 1: Nicht nur die F1-Piloten mussten sich am vergangenen Wochenende ihren Weg durch die Häuserschluchten Monacos bahnen, sondern auch meine Person. Der Weg vom unterirdischen Bahnhof zum Media Center am Hafen von Monaco stellte sich durchaus als Herausforderung heraus, vor allem ohne einen Stadtplan von Monaco in den Händen. Nach gut einer Stunde hatte ich meinen Weg zum rosaroten Häuschen, in dem wir Journalisten für das Rennwochenende beheimatet waren, gefunden.

Lehre Nummer 2: Monaco verbindet man eigentlich mit Stars, Sternchen - und vor allem viel Geld. Doch wie ich lernen musste, hat auch ein reicher Kleinstaat nichts zu verschenken. Wer daher einen Kaffee im Media Center trinken wollte, der musste die Geldbörse zücken und dafür bezahlen. Für manchen meiner Kollegen, zu dessen Grundnahrungsmittel Kaffee zählt, kam das echt teuer. Ich bin schon gespannt, wer als Erstes auf die Idee kommt, auch für den Wasserspender Geld zu verlangen... ups hoffentlich habe ich jetzt niemand auf eine Idee gebracht.

Sehen nur die Journalisten einen Zwist?, Foto: Sutton
Sehen nur die Journalisten einen Zwist?, Foto: Sutton

Lehre Nummer 3: Immer sind die Journalisten die Bösen. Nico Rosberg verbremst sich im Qualifying und natürlich sind wir Journalisten die Bösen, die dem Deutschen unterstellen, die gelbe Flagge am Ende des Qualifyings absichtlich heraufbeschworen zu haben. Allen anderen ist dieser Gedanke nicht im Traum eingefallen... Und auch wir Journalisten sind es, die Lewis Hamilton und Nico Rosberg Probleme miteinander unterstellen. Fragt man die betroffenen Personen selbst, ist natürlich alles eitel Sonnenschein - oder zumindest nicht alle. Niki Lauda fand klare Worte: "Man muss ein Bastard sein um ihn der Formel 1 zu gewinnen. Keine Frage. Als Nice Guy kann man nicht gewinnen." Also sind wir Journalisten doch nicht die Bösen?!?

Lehre Nummer 4: Wer an Platzangst leidet, der sollte Monaco am Rennwochenende meiden. Hier drängen sich Stars, Normalo-Fans und Medien durch die engen Gassen - selbst Superstar Justin Bieber kam damit nicht klar und versteckte sich lieber im Motorhome der FIA. "Justin ist schüchtern", erklärte sein Management. Erst als die wartenden Fotografen abgezogen waren, traute sich das schüchterne Persönchen aus seinem Versteck heraus und huschte in seinen orangen Baggy-Hosen und bedeckt mit Blumen-Schlapphut von dannen. Auch Kimi Räikkönen hätte gern einen auf Justin Bieber gemacht und das Weite gesucht. Zum Rummel in Monaco fand er deutliche Worte: "Ich hasse es!"