Zweiter Heimsieg in Folge: Nico Rosberg gewinnt zum zweiten Mal sein Heimrennen in Monaco. Fast das gesamte Rennen hing ihm sein Teamkollege Lewis Hamilton im Getriebe. Dieser musste in den letzten zehn Runden jedoch abreißen lassen, weil er Probleme mit seinem linken Auge hatte. So konnte ihn Daniel Ricciardo mit riesigen Schritten einholen. Zu einem Überholmanöver reichte es jedoch nicht mehr.

"Das ist ein ganz besonderer Tag für mich", freute sich Rosberg. "Lewis ist gut gefahren und hat permanent Druck gemacht. Aber ich bin cool geblieben und habe mir am Ende einen Vorsprung rausgefahren. Ich freue mich sehr für das Team."

Hamilton spielte sein Problem mit dem Auge direkt nach dem Rennen herunter. "Ich habe etwas ins Auge bekommen, aber das spielt keine Rolle", so Hamilton. "Es ist ein toller Tag für das Team, wieder ein Doppelsieg. Ich war echt schnell und hatte eine gute Pace. Mein Auto war stark."

Die Punkteränge: Hinter den beiden Silberpfeil-Fahrern und Ricciardo belegte Fernando Alonso Platz vier. Nico Hülkenberg fuhr als Fünfter weitere WM-Punkte ein. Jenson Button, Felipe Massa und Jules Bianchi kamen auf den Rängen sechs bis acht ins Ziel. Bianchi erhält nach Rennende allerdings noch eine Strafe. Für Marussia ist es das beste Ergebnis in der Teamgeschichte.

Der Start: Nico Rosberg verteidigte die Führung gegen Lewis Hamilton. Dahinter legte Kimi Räikkönen trotz Magenverstimmung einen super Start hin und ging an Fernando Alonso und Daniel Ricciardo vorbei. Auch Sebastian Vettel machte eine Position gegen Ricciardo gut.

Die Zwischenfälle: Gleich nach Runde eins ging das Safety Car zum ersten Mal auf die Strecke. Sergio Perez und Jenson Button berührten sich in Mirabeau. Der Force India knallte gegenüber in die Leitplanken und schied aus. Der Vorfall wird von den Stewards nach dem Rennen untersucht. Nach 25 Runden verlor Adrian Sutil ausgangs des Tunnels das Heck seines Sauber und knallte in die Leitplanken. Die folgende Safety-Car-Phase rief eine Reihe Boxenstopps und Verärgerung bei Hamilton hervor, der gerne vorher gestoppt hätte.

"Mir geht es gut, alles in Ordnung", sagte Adrian Sutil. "Es war ein Fahrfehler. Ich bin beim Anbremsen auf einer Bodenwelle ausgerutscht. Mein Start war ganz gut, aber Perez hat sich in Kurve fünf gedreht und dann gab es einen Stau. Danach musste ich den Flügel wechseln lassen und lag weit zurück. Ich konnte einige Autos überholen, aber das Rennen war schon vorgezeichnet."

Die Ausfälle: Pastor Maldonado hatte nicht viel vom Monaco GP 2014. Er blieb schon am Vorstart stehen und wurde danach in die Boxengasse gerollt. Von dort nahm er das Rennen nicht mehr auf. Auch Sebastian Vettel kam nicht weit: Der Deutsche wurde nach dem Ende der ersten Safety Car-Phase mit technischen Problemen langsamer, ging dann noch einmal auf die Strecke, kam aber nicht aus dem ersten Gang heraus. Ausfall. Das Team bestätigte ein Problem mit der Power Unit.

"Es ist immer etwas anderes", klagte ein enttäuschter Sebastian Vettel. "Als Fahrer kann man da nicht viel machen. Mein Start war gut, auch nach der Safety-Car-Phase war alles normal. Dann hatte ich urplötzlich keinen Ladedruck mehr. Wir haben versucht, das Auto neu zu starten, aber das hat nichts gebracht."

Das gleiche Schicksal wie Vettel erlebte Daniil Kvyat in Runde 13. Der junge Russe musste sein Auto an der Box abstellen. Auch sein Teamkollege Vergne schied mit einem technischen Defekt aus. Nach 57 Runden gab auch der Mercedes-Motor im Williams von Valtteri Bottas den Geist auf. Nach einem Fahrfehler in Rascasse schied Esteban Gutierrez aus. Der Sauber-Pilot lag bis dahin auf Punktekurs.

Die Strafen: Gleich drei Fahrer wurden für eine falsche Startposition auf dem Grid bestraft. Max Chilton, Jules Bianchi und Esteban Gutierrez mussten jeweils eine 5-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe absitzen. Vor ihnen fehlte Maldonado in der Startaufstellung. Für Bianchi hatte die Strafe noch ein Nachspiel: er erhielt eine 5-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe, weil er seine erste Strafe unerlaubt während der SC-Phase absaß. Eine weitere Strafe erhielt Jean-Eric Vergne für ein Unsafe Release seines Teams beim Boxenstopp. Dabei wäre er beinahe mit Jan Magnussens McLaren kollidiert. Die folgende Drive-Through-Strafe warf ihn zurück.

Die Analyse: An der Spitze bot sich auch in Monaco das gewohnte Bild dieser Saison: Mercedes dominiert nach Belieben. Erst als Hamilton Schwierigkeiten mit seinem Auge bekam, geriet er unter Druck. Bis dahin machte er Jagd auf seinen Teamkollegen, den er Monaco-typisch aber nirgends angreifen konnte.

Das Rennen sah gleich zwei unbelohnte Helden: Adrian Sutil und Kimi Räikkönen. Sutil zeigte starke Überholmanöver, wenn auch gegen unterlegene Autos wie die Caterhams und Marussias. Andererseits zählt der Sauber aktuell auch nur zum hinteren Bereich des Feldes. Sein Fehler kostete ihn die Chance, auf weitere Manöver. Der Finne legte einen Zauberstart hin und lag lange auf Podiumskurs, bis er sich während der zweiten Safety-Car-Phase einen Reifenschaden einhandelte und so weit zurückfiel.

Die Top-Facts des Rennens

  • Rosberg mit Start/Zielsieg
  • Hamilton mit Strategie unzufrieden
  • Reifenschaden kostet Räikkönen mögliches Podium
  • Zwei Safety-Car-Phasen
  • Viele technische Defekte im 6. Saisonlauf
  • Beide Sauber-Fahrer mit Fahrfehlern