Vor der ausufernden Kritik aus dem Vorjahr scheint Pirelli in dieser Saison verschont zu bleiben, doch werden nun wieder Stimmen laut, die mit der Leistung des exklusiven Reifenlieferanten der Formel 1 nicht zufrieden sind. An der Spitze der Pirelli-Kritiker steht Force-India-Pilot Sergio Perez, der dem italienischen Hersteller mangelnden Mut bei der Auswahl der verfügbaren Reifen vorwirft. "Hoffentlich sehen wir in den nächsten Rennen mehr Aggressivität von Pirelli, damit die Rennen für uns schwieriger und interessanter in Sachen Strategie werden", wünschte sich der Mexikaner und forderte einen häufigeren Einsatz der Supersoft-Slicks.

Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery kontert die Kritik nun und meint, sein Unternehmen habe nur gemacht, wonach es gebeten wurde: "Im letzten Jahr haben alle gesagt, dass wir zu aggressiv an die Sache herangegangen sind. Es scheint, als wären wir einfach ein beliebtes Ziel. Am Ende hatten wir in Barcelona zum Beispiel zwei oder drei Stopps - das war das, was wir wollten. Wir sollten es ja möglich machen, dass es verschiedene Strategien gibt, auch bei Teamkollegen."

Deshalb will Hembery auch am bisherigen Vorgehen festhalten. "Wir haben nicht die Absicht etwas zu ändern", stellte er klar. Der Engländer wagt auch bereits einen kleinen Ausblick auf die Reifenwahl für die restliche Saison: "Aufgrund der bisherigen Erfahrungen können wir davon ausgehen, dass der harte Reifen nicht so oft verwendet werden wird. Soft und Medium wahrscheinlich öfter, vielleicht ein paar Mal auch der Supersoft. Es gibt einige Rennen, bei denen wir uns das vorstellen können. Die Strecken, die später kommen, sind weniger aggressiv zu den Reifen. Auf jeden Fall werden die Rennen am Ende des Jahres etwas vorhersehbarer."