Sofern es nicht regnet, werden am Donnerstag in Monaco zum ersten Mal in dieser Saison die superweichen Reifen unter Wettkampfbedingungen zum Einsatz kommen. Der enge Straßenkurs erfordert besonders viel Grip, weshalb Pirelli sich dazu entschloss, die beiden weichsten im Sortiment vertretenen Mischungen an die Côte d´Azur zu liefern.

Die roten Pneus warten auf ihren Einsatz, Foto: Sutton
Die roten Pneus warten auf ihren Einsatz, Foto: Sutton

"Ich freue mich auf die superweichen Reifen", erklärte Nico Hülkenberg im Vorfeld des Rennwochenendes. Weil Pirelli in diesem Jahr insgesamt härtere Mischungen als in der Vorsaison zur Verfügung stellt, bewegt sich der superweiche Pneu auf dem Niveau des weichen 2013er-Reifens. "Wir werden ihn nicht zu oft sehen", glaubt der Deutsche.

Der Schlüssel zum Erfolg auf dem Circuit de Monaco, der abschnittsweise mit neuem Asphalt versehen wurde, welcher weniger Grip bietet, wird sein, die Vorderreifen zum Arbeiten zu bekommen. "Das wird mit den weichen Reifen hart, mit den superweichen sollte es aber gehen", glaubt Jenson Button. "Traktion ist hier alles, vor allem mit so viel Drehmoment."

Immer wieder sieht sich Pirelli dem Vorwurf ausgesetzt, zu konservativ zu handeln und zu harte Reifen an die Rennstrecke zu bringen, doch seit dem Desaster in der Vorsaison, als umherfliegende Gummifetzen an der Tagesordnung standen, gehen die Italiener kein Risiko mehr ein. "Unser Auto mag die weichen Mischungen", sagte Hülkenberg. "Aber es ist wie es ist. Wir müssen alle damit arbeiten und klarkommen."

Perez fordert mehr Agressivität

Deutlichere Worte fand hingegen sein Force-India-Teamkollege Sergio Perez. "Es wäre in Bahrain leicht möglich gewesen, die superweichen Reifen zu nehmen", meinte der Mexikaner. Auch hätte sich bei den Testfahrten im Anschluss an das Spanien-Rennwochenende gezeigt, dass Pirellis weichste Mischung in Barcelona eine realistische Option gewesen wäre.

"Hoffentlich sehen wir in den nächsten Rennen mehr Aggressivität von Pirelli, damit die Rennen für uns schwieriger und interessanter in Sachen Strategie werden", so Perez weiter. Wegen des im Vergleich zu den Vorjahren geringeren Abtriebs mache das Fahren mit den roten Pneus, die mehr Bodenhaftung verleihen und das Gehen ans Limit erlauben, viel Spaß, hielt er fest.

"Bei ein paar Rennen wäre es natürlich verrückt zu glauben, dass wir dort mit den superweichen Reifen fahren können. Bei gewissen anderen Rennen gilt das aber nicht", erläuterte der Mexikaner und meinte abschließend mit Blickrichtung Pirelli: "Vielleicht können sie mit ihren Mischungen einen Schritt weicher werden."