Lange Zeit herrschte im 2. Training in Monte Carlo völliger Stillstand auf der Strecke. Erst nach einer guten halben Stunde bewegten sich allmählich die ersten Autos auf die noch feuchte Strecke. Das bewegte einige Kritiker und gelangweilte Journalisten dazu, eine neue Idee einzuwerfen: Verpflichtende Rundenanzahlen in gewissen Abschnitten des Trainings, damit die Zuschauer auf den Tribünen für ihr Geld auch etwas geboten bekommen.

Gegen derartige Vorstöße wehrten sich die Teamchefs allerdings in der FIA-Pressekonferenz. "Wir haben in der zweiten Session auf das Kostensparen geschaut", scherzte Red Bulls Christian Horner. Mercedes-Chef Toto Wolff ging etwas nüchterner an die Sache heran und argumentierte: "Wir dürfen nicht nur von depressiv auf manisch und wieder zurück umschalten. Ja, wir hatten eine langweilige Session, aber heißt das auch, dass die ganze Saison langweilig ist?"

Teamchefs finden Kritik überzogen

McLarens Eric Boullier pflichtete dem Österreicher bei: "Ja, das war nicht lustig für die Fans. Allerdings haben wir heutzutage Technologien, die uns das Wetter vorhersagen lassen. Und wenn du mit einem trockenen Wochenende rechnest, dann willst du in einer nassen Session nicht riskieren das Auto durch einen Crash zu beschädigen."

Wolff warnte vor überstürzten Schlussfolgerungen. "Wir müssen uns das große ganze ansehen und schauen, wo wir in den Wet-Sessions optimieren können, wenn das gesamte Wochenende trockenes Wetter vorhergesagt ist. Wie war das in der Verangenheit? Ich denke, es war genau so." Tatsächlich war auch in den vergangenen Jahren wenig Verkehr bei schlechtem Wetter eher der Regelfall als die Ausnahme. Vor allem, da der Regen am Donnerstag in Monaco mit Sessionbeginn aufgehört hatte und die Strecke langsam aufzutrocknen begann.