Wegen seiner Rolle bei der 2009 gescheiterten Privatfinanzierung des Nürburgring-Ausbaus wurde Ingolf Deubel, der ehemalige Finanzminister von Rheinland-Pfalz, am Mittwoch vom Koblenzer Landesgericht zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Der SPD-Politiker wurde wegen Untreue in 14 Fällen und uneidlicher Falschaussage schuldig gesprochen.

Die Staatsanwaltschaft hatte in Deubel, der 2009 zurückgetreten war, den Hauptschuldigen der Nürburgring-Misere gesehen und ein Strafmaß von vier Jahren Gefängnis gefordert. Walter Kafitz, der ehemalige Geschäftsführer des Nürburgrings, erhielt eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und sieben Monaten. Er wurde in 14 Fällen der Untreue für schuldig befunden.

Mittlerweile wurde der insolvente Nürburgring um 77 Millionen Euro an den Autozulieferer Capricorn verkauft. Nexovation, ein globales Innovationsunternehmen, das ebenfalls Interesse am Kauf der Rennstrecke hatte, hat jedoch eine EU-Wettbewerbsbeschwerde eingelegt, weil man ein Angebot über 150 Millionen Euro abgegeben hatte, das zurückgewiesen wurde.