Am 11. März verkündeten die Insolvenzverwalter des Nürburgrings den Düsseldorfer Automobil- und Motorsportzulieferer Capricorn als neuen Investor. "Es war eine knappe Entscheidung", sagte der Sachwalter der Nürburgring GmbH, Jens Lieser. Es soll auch eine Entscheidung gegen Nexovation, ein globales Innovationsunternehmen, das ebenfalls Interesse am Kauf des Nürburgrings hatte, gewesen sein. Zumindest wird das von eben diesem Unternehmen behauptet, man hat sogar eine EU-Wettbewerbsbeschwerde eingelegt.

"Nexovation ist der Auffassung, dass ihr finanziell attraktives und bindendes Gebot über 150 Millionen Euro (davon Barmittel in Höhe von 110 Millionen Euro) für sämtliche Vermögensgegenstände des Nürburgrings im Rahmen des Bieterverfahrens nicht ordnungsgemäß berücksichtigt wurde. Von einem rechtsgültigen Verkaufsprozess auf Basis der EU-Gesetzgebung kann demzufolge nicht ausgegangen werden", ließ das Unternehmen einen Monat nach Bekanntgabe des Capricorn-Deals vermelden.

Nexovation beklagt unter anderem, dass die Entscheidung über den Verkauf des Nürburgrings bereits früher als geplant gefallen sei und man damit Fristen verletzte. Während Capricorn sich die Rennstrecke bereits am 11. März für 77 Millionen Euro sicherte, hätte Nexovation sein Gebot erst am 26. März "und damit fünf Tage vor der kommunizierten Frist, dem 31. März 2014" eingereicht.

Eine Sprecherin von Thomas Schmidt, dem Verwalter des Bieterverfahrens, ließ gegenüber Reuters verlauten: "Wir haben die Pressemeldung von Nexovation zur Kenntnis genommen. Bisher haben wir keine Beschwerde erhalten. Aus Gründen der Vertraulichkeit können wir keine Details des Bieterverfahrens nennen. Die Kommentare aus der Pressemeldung sind nicht korrekt. Die Suche nach einem Investor wurde ordnungsgemäß durchgeführt. Nexovation war nicht als Bieter ausgewählt."