Das dritte Rennwochenende der noch jungen Saison begann am Freitag in Sakhir. Auf dem Bahrain International Circuit wird anlässlich des zehnjährigen Jubiläums ein Nachtrennen ausgetragen, weshalb es für die Fahrer besonders wichtig war, nach Sonnenuntergang im zweiten Freien Training für den Grand Prix zu proben.

Die gelben Soft-Reifen sind in Bahrain die erste Wahl, Foto: Sutton
Die gelben Soft-Reifen sind in Bahrain die erste Wahl, Foto: Sutton

Motorsport-Magazin.com analysiert, wer im Renntrimm auf den schnelleren weichen Reifen, die am Sonntag hauptsächlich zum Einsatz kommen werden, den besten Eindruck hinterlassen hat.

Gewohntes Bild

Wie schon in Australien und Malaysia bot sich auch in Bahrain das gewohnte Bild. Die Mercedes-Piloten stürmten voran und sahen die Konkurrenz wieder einmal nur im Rückspiegel. In beiden Sessions hatte Lewis Hamilton gegenüber seinem Teamkollegen Nico Rosberg die Nase vorne und nahm ihm zwei respektive drei Zehntelsekunden ab.

Doch nicht nur, was die Pace über eine Runde betrifft, waren die Silberpfeile überlegen, auch in puncto Longruns konnte ihnen niemand das Wasser reichen, wie aus dem Diagramm von Motorsport-Magazin.com klar hervorgeht. War über eine Runde Fernando Alonso, der in beiden Trainings den dritten Platz erzielte, noch einigermaßen nahe an Mercedes dran, hatte der Ferrari-Pilot mit vollem Tank keine Chance.

Alonso muss viel Zeit finden, Foto: Sutton
Alonso muss viel Zeit finden, Foto: Sutton

Alonso bestritt seinen Longrun zwar mit bereits acht Runden alten Reifen, doch Hamiltons Pneus waren ebenfalls bereits sechs Runden gelaufen und dennoch war der Brite in der Lage, auch am Ende seines Stints noch Zeiten unter 1:40 Minuten zu fahren.

Den längsten Stint der Spitzenpiloten absolvierte Daniel Ricciardo. Ebenfalls auf den weichen Reifen, die zu Beginn seines Longruns drei Runden alt waren. Neben des klaren Abstands zu Hamilton geht aus dem Diagramm gut hervor, wie die Rundenzeiten des Red-Bull-Piloten kontinuierlich anstiegen, was den abbauenden Pneus sowie der immer kühler werdenden Strecke geschuldet war.

Hamilton gegen Rosberg

Trotz der offensichtlichen Mercedes-Dominanz traute Niki Lauda dem Braten jedoch noch nicht und sah sein Team vor allem aufgrund der Testfahrten, die in Bahrain stattfanden, im Vorteil. "Der Freitag war in Ordnung, man muss aber wissen, dass wir hier acht Tage getestet haben und auch acht Tage gefahren sind. Die anderen sind nicht gefahren, weil sie ihre Motorenprobleme hatten. Das heißt, wir hatten für heute einen Vorteil durch längeres Fahren", erklärte der Österreicher im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Interessantes bringt ein Vergleich zwischen Hamilton und Rosberg zutage. Während Hamilton die Tagesbestzeiten fuhr, lag Rosberg mit ähnlich beschaffenen Reifen wie sie der Brite einsetzte über die Distanz tendenziell vorne. Lauda: "Das Qualifying wird dann zeigen, wie beide am gleichen Niveau fahren werden."

Best of the Rest

Geht man trotz Laudas Understatement davon aus, dass die Mercedes-Piloten im Rennen der Gegnerschaft enteilen werden, so steht ein enger Kampf um die Positionen dahinter bevor. Wir haben die Longruns von Nico Hülkenberg und Jenson Button unter die Lupe genommen, die zum erweiterten Kreis der Podiumsanwärter zählen.

Der Vergleich spricht eine eindeutige Sprache und zeigt, weshalb Hülkenberg im Anschluss an das Training mit seiner Performance äußerst zufrieden war. Zu beachten ist allerdings, dass der Deutsche seinen nur wenige Runden umfassenden Run mit Reifen fuhr, die erst vier Runden auf dem Buckel hatten, weshalb er auch an Lewis Hamiltons Zeiten herankam, der jedoch deutlich mehr Umläufe drehte und auch ältere Pneus verwendete.