Red Bull legte einen verhaltenen Auftakt ins Bahrain-Wochenende hin. Vor allem im 1. Training waren Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo mit mehr als zwei Sekunden Rückstand weit entfernt vom Speed der Mercedes-Silberpfeile. Vettel kam in der Vormittags-Session nicht über den zehnten Platz hinaus, Teamkollege Ricciardo wurde 14. Der junge Australier trumpfte zumindest im 2. Training auf und erzielte die viertbeste Rundenzeit - allerdings eine Sekunde langsamer als Top-Timer Lewis Hamilton.

Und Vettel? Der amtierende Weltmeister reihte sich auf Platz sieben ein und hatte rund 1,2 Sekunden Rückstand auf die tonangebende Mercedes-Konkurrenz. "Sie sind sehr schnell, das ist mittlerweile keine Überraschung mehr", stellte Vettel nach den Trainings fest. "Es ist schwierig zu sagen, wie gut unsere Pace ist. Es ist aber einfach zu sagen, dass wir nicht auf dem Level von Mercedes sind."

Hier war Vettel mal vor Hamilton, Foto: Sutton
Hier war Vettel mal vor Hamilton, Foto: Sutton

Bürde aus Malaysia

Schon bei den Testfahrten im Winter hatten die Silberpfeile in Bahrain deutlich den Ton angegeben. Die beeindruckende Performance bei den Trainings am Freitag unterstrich die Top-Form des F1 W05-Boliden. Hat Red Bull als momentan zweite Kraft überhaupt eine Chance auf den Sieg in Sakhir?

Ricciardo hatte seine Zweifel. "Es wird schwierig, sie hier zu schlagen - unmöglich ist es aber nicht", sagte der Australier. "Ich glaube daran, dass wir die Lücke schließen können, aber heute war ihr Vorsprung ziemlich groß." Für Ricciardo dürfte es schon vor dem Ausgang des Qualifyings ein Kunststück werden, Mercedes einzufangen: Für das Unsafe Release in Malaysia vergangene Woche kassierte er eine Strafversetzung um zehn Plätze in der Startaufstellung.

Red Bull: Chance gegen starken Mercedes?, Foto: Sutton
Red Bull: Chance gegen starken Mercedes?, Foto: Sutton

Langer Weg für Vettel

Auch Vettel war sicher, dass Red Bull zu den starken Silberpfeilen aufholen kann. Ob das schon in Bahrain funktioniert, daran zweifelte der Heppenheimer allerdings. Wegen der aufeinanderfolgenden Rennen hatte Red Bull nicht allzu viel Zeit, großartige Updates anzubringen. Immerhin war das Team am Freitag aber mit neuem Heck- und Frontflügel unterwegs.

"Es wird für uns ein langer Weg, um Mercedes aufzuholen", räumte Vettel ein. "Aber auf lange Sicht machen wir die größeren Schritte als sie. Wir hatten heute schon einen starken Tag und hatten mit beiden Autos keine Probleme." Vor dem Beginn des Rennwochenendes hatte Red Bull sowohl bei Vettels als auch Ricciardos RB10 den Verbrennungsmotor gewechselt. Vettel bekam zusätzlich noch ein neues ERS-K spendiert.