Ferrari hat sich in einer offiziellen Stellungnahme gegen das neue Reglement ausgesprochen. Die Fans seien vom Sound der neuen Autos enttäuscht und von den viel zu komplizierten Regeln verwirrt, hieß es. Der Traditionsrennstall stützt sich dabei auf eine Umfrage unter 50.000 Fans, in der 83 Prozent der Teilnehmer angaben, sie seinen von der neuen Formel 1 enttäuscht. Zuvor gab es bereits in dieser Woche ein Treffen zwischen Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo und Bernie Ecclestone, in dem die weitere Vorgangsweise diskutiert wurde.

Die Beiden waren sich einig, dass die Lösung für das Problem der bisher langweiligen Rennen eine recht einfache wäre. "Ich habe mit Luca gesprochen und wir sind derselben Meinung was mögliche Änderungen betrifft", so Ecclestone gegenüber der Times. Die Renndistanzen sollen verkürzt werden, so dass das Spritlimit von 100 Kilogramm besser genützt werden kann und die Fahrer beziehungsweise Teams weniger taktieren müssen. "Dafür brauchen wir aber natürlich die Unterstützung der Teams", ist dem Formel-1-Zampano klar.

Silberner Widerstand

Wie bei jeder Regeländerung gibt es aber natürlich auch in diesem Fall Befürworter und Gegner. Dagegen sein wird klarerweise das Team von Mercedes, dass unter dem bestehenden Reglement die ersten beiden Rennen absolut dominiert hat und der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance ließ. Ecclestone hofft aber auf eine gewisse Nachgiebigkeit bei den Silberpfeilen: "Mercedes wird sich wohl als einziges Team gegen uns stellen, weil sie momentan so stark sein. Ich glaube aber nicht, dass sie einer nötigen Änderung im Wege stehen würden, denn wir wollen ja alle, dass der Sport so gut wie möglich ist."

Mit dieser Einschätzung könnte Ecclestone aber ziemlich daneben liegen. Lewis Hamilton, Zweiter in der Weltmeisterschaft und Sieger von Sepang, hält eine Änderung für absolut unfair: "Ich kann mich nicht erinnern, dass Montezemolo etwas gesagt hat als Michael Schumacher fünf Titel hintereinander geholt hat. Als McLaren alles dominiert hat, gab es auch keine Beschwerden. Das gleiche gilt für Red Bull."