Kamui Kobayashi sorgte beim Saisonauftakt der Formel 1 beim Großen Preis von Australien für den spektakulärsten Auftritt. Am Start funktionierte das Brake-by-Wire-System am Caterham des Japaners nicht richtig und Kobayashi krachte fast ungebremst erst in Kimi Räikkönen und anschließend in Felipe Massa.

Während Räikkönen sein Rennen ohne Beeinträchtigungen fortsetzen konnte, war der Arbeitstag für Kobayashi und Massa gelaufen. Doch Glück im Unglück für beide: niemand wurde verletzt. Keine Selbstverständlichkeit, wie der Caterham-Pilot meint: "Es war ein ernsthaftes Problem und es kann für die Fahrer sehr gefährlich sein."

Was nicht nur Kobayashi beunruhigt: Durch die neuen, deutlich tieferen Nasen tauchen die Autos bei einem Auffahrunfall förmlich unter das Heck des anderen Fahrzeugs. "Ich glaube, ich hatte Glück, dass ich mich nicht verletzt habe. Wenn das in Monza passiert wäre, dann hätte der Unfall auch anders ausgehen können", gab er gegenüber brasilianischen Medien zu Bedenken.

"Wir müssen ernsthaft über das Geschehene diskutieren, weil das Design der Nasen eigentlich nur aus Sicherheitsgründen geändert wurde", fuhr der 27-Jährige fort. "Wenn sie gefährlicher sind, dann müssen wir darüber reden, was wir im Reglement ändern müssen."

Gut gedacht, schlecht gemacht

Eigentlich sollte alles besser werden, Foto: adrivo Sportpresse GmbH
Eigentlich sollte alles besser werden, Foto: adrivo Sportpresse GmbH

Die Maximalhöhe der Nasen wurde in dieser Saison von rund einem halben Meter auf 18,5 Zentimeter herabgesetzt. Das soll verhindern, dass Autos bei einem Auffahrunfall aufsteigen. Gleichzeitig sollen sogenannte T-Bone-Unfälle, also Unfälle bei der ein Fahrzeug senkrecht in die Seite des anderen fährt, glimpflicher ablaufen.

Der tiefe Bereich ist minimalistisch klein gehalten, Foto: adrivo Sportpresse GmbH
Der tiefe Bereich ist minimalistisch klein gehalten, Foto: adrivo Sportpresse GmbH

Bereits bei den Wintertestfahrten in Jerez hatte Red Bull Designer Adrian Newey gewarnt, die neuen, tiefen Nasen könnten ihr eigentliches Ziel verfehlen. Newey fürchtete vor allem, dass Autos bei einem Aufprall in den Reifenstapel unter den Reifen durchrutschen könnten.

Dabei gibt es bereits Beschwerden, weil einige Teams die Nasen nur kosmetisch nach unten gezogen haben. Die eigentliche Crash-Struktur befindet sich deutlich hinter der Fahrzeugspitze, wo die Chassishöhe schon fast wieder so hoch ist wie noch im vergangenen Jahr.