Beim Saisonauftakt der Formel E in Hongkong beehrte ein weiterer bekannter Name die rein elektrische Rennserie: Kamui Kobayashi. Der frühere Formel-1-Fahrer gab etwas überraschend sein Debüt beim Andretti-Team, nachdem sich der japanische Teamsponsor für den Einsatz stark gemacht hatte. Eigentlich war Kobayashis Einsatz in der Formel E als einmalige Angelegenheit geplant, doch der Japaner scheint Blut geleckt zu haben nach seinen ersten beiden Rennen.

Auf die Frage von Motorsport-Magazin.com, ob er sich ein weiteres Engagement in der Formel E vorstellen könne, antwortete Kobayashi: "Klar, warum nicht! Dann gäbe es zwar weiter kein Frühstück und kein Mittagessen am Wochenende, aber das würde ich schon akzeptieren. Die Rennen haben Spaß gemacht."

Für Kobayashi war der Saisonauftakt in Hongkong eine gänzlich neue Erfahrung. Dass es in der Formel E an einem Renntag durchaus knackig zugeht mit Training, Qualifying und Rennen innerhalb weniger Stunden, warf seinen üblichen Speiseplan offenbar ziemlich durcheinander. Aber was tut man nicht alles für eines der inzwischen sehr begehrten Formel-E-Cockpits...

Kobayashi verloren in Hongkong

Komplett ohne Vorbereitung hatte sich Kobayashi ins Elektro-Abenteuer gestürzt. In den beiden Rennen sah er zwar die Ziellinie, konnte aber keine Punkte einfahren. Vor allem während des Samstagsrennens kämpfte er mit Funk-Problemen. Quasi ohne verbale Hilfe des Teams musste sich Kobayashi auf eigene Faust an die einzuhaltenden Energie-Ziele herantasten.

"Wir haben in beiden Rennen sicherlich nicht das Maximum aus dem Auto herausgeholt, aber ich war froh, sie bei meinem Debüt beendet zu haben", lautete Kobayashis Fazit. Es ist zumindest nicht auszuschließen, dass der 31-Jährige weitere Rennen in der Formel E bestreiten wird - sollte sich der große Andretti-Sponsor aus Asien weitere Einsätze wünschen.

BMW auf dem Weg in die Formel E: Jens Marquardt im Interview (04:50 Min.)

Blomqvist vor Debüt in der Formel E

Kobayashi verdrängte beim Saisonstart den eigentlichen Stammfahrer Tom Blomqvist, der ebenfalls in Hongkong anwesend war. Andretti hatte den BMW-Werkspiloten auf die offizielle Nennliste der Formel E gesetzt. BMW, enger technischer Partner von Andretti, versicherte mehrfach, dass die Entscheidung über die Cockpitvergabe allein beim US-Rennstall liege. Blomqvist wird beim zweiten Saisonlauf in Marrakesch Mitte Januar 2018 sein erstes Rennen in der Formel E fahren. Im zweiten Andretti-Cockpit ist weiter der frühere BMW-DTM-Fahrer Antonio Felix Da Costa gesetzt. Der Portugiese punktete in Hongkong beim Samstagsrennen mit Platz sechs.