BMW auf dem Weg in die Formel E: Jens Marquardt im Interview (04:50 Min.)

Die Saison 5 in der Formel E bildet die erste große Revolution der jungen Elektro-Rennserie. Ab 2018/19 kommen nicht nur komplett neue und futuristische Rennautos, sondern damit einhergehend auch ein überarbeitetes Reglement.

Durch die leistungsstärkeren Batterien aus dem Hause McLaren Applied Technologies wird der bislang ungeliebte Autowechsel zur Mitte eines Rennens wegfallen. Diese Neuerung hat letztendlich die deutschen Hersteller BMW, Mercedes und Porsche vom Einstieg in die Formel E überzeugt.

Mit dem Wegfall des Autowechsels verliert die Serie allerdings auch ein strategisches Element. Sie bildeten das Pendant zum Pflichtboxenstopp in Serien wie der Formel 1 oder der DTM und sorgten dadurch für zusätzliche Spannung und Positionswechsel.

Reifenwechsel keine Option für Formel E

Einen Reifenwechsel als Spannungsfaktor wird es in der Formel E in Zukunft nicht geben. Das widerspräche dem Aspekt der Nachhaltigkeit, den sich die Serie seit ihrem Beginn auf die Fahnen geschrieben hat. "Wir haben darüber gesprochen und uns zusammen mit der FIA, die die Regeln macht, dagegen entschieden", sagte Formel-E-CEO Alejandro Agag in Hongkong einer ausgewählten Medienrunde, zu der auch Motorsport-Magazin.com gehörte.

Agag kündigte im gleichen Zuge allerdings an, dass eine neue Regel im Sinne der Spannung an die Stelle des hinfälligen Autowechsels treten soll: "Wir werden bald bekanntgeben, was in den Rennen passieren soll, um das Strategie-Element beizubehalten. Für das Produkt an sich ist es wichtig, eine Form von Strategie während der Rennen zu haben. Wir haben was ziemlich Cooles geplant, damit die Rennen spannend bleiben."

Idee: Unterschiedliche Leistung im Rennen

Im Fahrerlager kursieren unterschiedliche Ideen, wie die Strategie in den Formel-E-Rennen weiter eine gewichtige Rolle spielen kann. Ein Teamchef verriet Motorsport-Magazin.com, dass über einen unterschiedlichen Leistungs-Output der Autos während eines Rennens nachgedacht wird.

Das heißt: Jeder Fahrer hat während eines Rennens eine bestimmte Anzahl an Runden oder eine gewisse Zeitspanne zur Verfügung, in denen er mehr Leistung in seinem Auto abrufen kann als die per Reglement definierte Power im Renn-Modus. Dadurch würden sich Leistungsunterschiede innerhalb des Feldes ergeben, die letztendlich zu mehr Überholmanövern führen sollen.

In welchem Modus sich das Auto gerade befindet, könnte grafisch am Bildschirm eingeblendet werden, damit die Zuschauer den Überblick behalten. Eine offizielle Bestätigung für dieses gegebenenfalls genau zu definierende Leistungsunterschied-Konzept, das für einen Strategie-Faktor in den Rennen sorgen soll, gibt es nicht.