Dark statt Prancing Horse - Ferrari ist die große Unbekannte im Fahrerlager von Melbourne. Hat die Scuderia bei den Testfahrten nur geblufft, oder ist der F14 T wirklich nicht so schnell wie die Konkurrenz aus dem Hause Mercedes? Selten waren sich die Experten im Paddock so uneins. Fernando Alonso nahm die Spekulationen gelassen hin - weiß der Spanier überhaupt, wie viel Speed in der Roten Göttin steckt? "Schwer zu sagen, wie konkurrenzfähig wir im Moment sind", sagte Alonso während der Fahrer-Pressekonferenz am Donnerstag. "Die Antworten folgen in 24 oder 48 Stunden, wenn wir ein bisschen mehr wissen als zum jetzigen Zeitpunkt."

Alonso sprach von einer unbekannten Situation im Bezug auf die Leistungsfähigkeit des Ferrari-Boliden. Die beiden Trainings am Freitag könnten zumindest einen ersten Aufschluss über die aktuelle Hierarchie in der Formel 1 bieten. "Wir erlernen und entwickeln das Auto an jedem Tag, an dem wir daran arbeiten", so der Asturier. "Wir müssen alles zusammenbekommen, es maximieren, und dann sehen wir, wo wir stehen. Es ist nicht mehr garantiert, dass alle für das erste Rennen zu 100 Prozent bereit sind, so wie es im vergangenen Jahr der Fall war."

Hier könnte bereits der Schlüssel zu einer erfolgreichen Weltmeisterschaft liegen, denn allgemeinhin gilt: Die wichtigen Punkte werden in den ersten Rennen vergeben, wenn die Teams noch mit ihren Problemen kämpfen. Je später die Saison, desto ausgereifter die Autos - vor allem bei den Teams mit hohem Budget. "Wenn Red Bull in den ersten paar Rennen Probleme hat, müssen wir maximal punkten", gab Alonso die Marschroute auf dem Weg zum Titel vor. "Danach liegen sie vielleicht wieder vorn, also müssen wir den Saisonstart auf dem richtigen Fuß erwischen. Red Bull ist ein super Team und sie werden auch dieses Jahr wieder stark sein."