Der zweite Testtag in Bahrain hielt erneut eine Bestzeit von Sergio Perez im Force India bereit, bot aber zur Abwechslung einen fleißig fahrenden Red Bull. In Sachen Rundenanzahl holte sich diesmal Ferrari die Krone ab, das Schlusslicht bildete Lotus mit gerade einmal 168 Kilometern. Wie bereits am Vortag sorgten vier Rot-Phasen, ausgelöst von Lewis Hamilton, Jenson Button, Pastor Maldonado und Marcus Ericsson, für kurzzeitige Unterbrechungen. Motorsport-Magazin.com liefert den Überblick zur Testarbeit der einzelnen Teams.

Force India

Foto: Sutton
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Mit seinen 108 Runden gehörte Sergio Perez erneut zu den besten Kilometersammlern und sicherte sich in 1:35.570 Minuten wie bereits am Vortag die Bestzeit. Zu Beginn des Tages versuchte Force India eine andere Setup-Richtung im Vergleich zum Vortag und arbeitete so schon in Richtung Melbourne. Der Nachmittag war ausgedehnten Longruns mit verschiedenen Reifenmischungen gewidmet.

Ferrari

Foto: Sutton
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Fernando Alonso sicherte sich mit 122 Runden am Freitag den Titel des Rundenkönigs und landete mit seiner Bestzeit von 1:35.634 Minuten auf dem zweiten Rang. Am Vormittag konzentrierte sich die Scuderia auf die Entwicklung des F14 T, versuchte verschiedene Setups und fuhr einige Vergleichs-Runs mit unterschiedlichen Aerodynamik-Teilen. Am Nachmittag arbeitete sich Alonso durch eine Rennsimulation, bei der er an die 60 Runden ohne Zwischenstopp an der Box durchfuhr. "Ich weiß nicht, wo wir in Bezug auf die Rundenzahl genau stehen, aber wir werden eines der besten Teams sein und ich einer der Fahrer mit den meisten Runden. Das verschafft mir einen Vorteil", zeigte sich Alonso verhalten optimistisch.

Red Bull

Foto: Red Bull
Foto: Red Bull

Für Daniel Ricciardo startete der Tag nach den Problemen am Mittwoch etwas verspätet, wurde danach aber umso erfolgreicher. Am Vormittag ließ es Red Bull noch langsamer angehen, übte Boxenstopps und nahm einige Aerodynamik-Auswertungen vor. Am Nachmittag konzentrierte sich das Weltmeisterteam auf ein paar Runden mit den weichen Reifen und spulte einen Longrun ab. "Es war schön zu sehen, wie das Auto mit etwas mehr Grip reagiert", freute sich der Australier. Insgesamt schaffte Ricciardo 66 Runden und damit mehr als an allen bisherigen Testtagen zusammen. Zudem sprang mit 1:35.743 Minuten die drittbeste Zeit des Tages heraus.

Williams

Foto: Sutton
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In seinen 103 absolvierten Runden konzentrierte sich Felipe Massa auf drei verschiedene Bereiche. Am Vormittag standen mechanische und aerodynamische Tests auf dem Programm, am Nachmittag absolvierte er mehrere Longruns und schloss den Tag schließlich mit einigen Performance-Runs ab. Seine persönliche Bestzeit von 1:36.507 Minuten brachte Williams auf Gesamtrang vier.

McLaren

Foto: Sutton
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Jenson Button sorgte für die zweite Rot-Phase des Tages. Der Brite stellte seinen McLaren nach 20 Runden ab und fristete durch ein Getriebe-Problem mehrere Stunden an der Box, bis der MP4-29 wieder einsatzfähig war. Für die letzten 75 Minuten fuhr er nochmals auf die Strecke und absolvierte mit weiteren 32 Runden den geplanten Longrun. Mit seiner Zeit von 1:39.901 Minuten landete der Weltmeister von 2009 auf Gesamtrang fünf. "Wir verstehen die Power Unit recht gut und wissen, wie wir mir ihr Rennen fahren, aber in Sachen Balance und Grip ist das Auto jetzt noch nicht ganz da", erklärte Button die noch lauernden Probleme.

Marussia

Foto: Sutton
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Für Jules Bianchi gab es am Freitag zwei Gründe zu strahlen: 75 wichtige Runden und eine Zeit von 1:38.092 Minuten, die zu Gesamtrang fünf reichte. Am Vormittag konzentrierte sich Marussia auf Short-Runs, die zum Nachmittag hin ausgebaut wurden. "Ich bin sehr glücklich über das, was wir heute erreicht haben. Das Auto fühlt sich gut an und die Zuverlässigkeit ließ es zu, wirklich Kilometer zu sammeln", freute sich der Franzose.

Mercedes

Foto: Sutton
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Wie bereits am Vortag Nico Rosberg, fuhr auch Lewis Hamilton genau 89 Runden, dann war sein Tag beendet. Ein Getriebe-Problem zwang den Mercedes-Piloten zum vorzeitigen Feierabend in Bahrain. Am Vormittag löste Hamilton während einer Rennsimulation die erste Rote Flagge aus, als er ins Kiesbett abflog. Dennoch absolvierte der Weltmeister von 2008 insgesamt 61 Runden, bevor er sich am Nachmittag auf Setup-Arbeit konzentrierte. Seine Bestzeit von 1:39.041 Minuten reichte für den siebten Gesamtrang. "Ebenso wichtig, wie Kilometer abzuspulen, ist es, alle Probleme vor Melbourne zu entdecken. Es mag manchmal frustrierend sein, aber sie zu diesem Zeitpunkt zu finden, ist etwas Positives", erklärte Hamilton.

Toro Rosso

Foto: Sutton
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Jean-Eric Vergne beendete den zweiten Testtag in Bahrain mit einer Zeit von 1:39.636 Minuten und lag damit mehr als vier Sekunden hinter der Spitze. Für das Team stand die Performance aber nicht im Vordergrund, stattdessen konzentrierte sich Toro Rosso auf verschiedene Aufhängungs-Einstellungen. Zudem arbeitete Vergne auf seinen 61 Runden an der richtigen Balance des Autos, das seit dem ersten Testtag mit neuen Teilen ausgestattet ist. Ebenso im Fokus standen Arbeiten am Motor-Mapping - mit positiven Ergebnissen - sowie Evaluierung der Bremsen und der Kühlung mit verschiedenen Aerodynamik-Paketen.

Sauber

Foto: Sutton
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Mit 106 absolvierten Runden zählte Esteban Gutierrez heute zu den fleißigsten Piloten des Feldes. Der Fokus des Schweizer Teams lag am Freitag auf Aerodynamik-Tests und dem Trainieren normaler Abläufe eines Rennwochenendes. Speziell auf den nachmittäglichen Longruns und Rennsimulationen gewann Gutierrez weitere Erfahrungen in Sachen Benzin sparen und unterschiedlichen Setup-Varianten. Mit seiner persönlichen Bestzeit von 1:39.976 Minuten landete er auf dem drittletzten Rang.

Lotus

Foto: Sutton
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Für Pastor Maldonado war der zweite Testtag in Bahrain - für ihn der letzte vor Melbourne - erneut frustrierend früh beendet. Nach 31 Runden und einer persönlichen Bestzeit von 1:41.613 Minuten musste der Lotus-Pilot seinen E22 aufgrund von Überhitzungs-Problemen abstellen. "Wir hatten heute wieder Probleme mit dem Motor, das ist langsam etwas besorgniserregend", gab Maldonado ehrlich zu. Die geplante Rennsimulation, Boxenstopp-Übungen oder Startversuche musste daher ausfallen und sollen am Wochenende von Teamkollege Romain Grosjean übernommen werden.

Caterham

Foto: Sutton
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Mit beinahe sieben Sekunden Rückstand landete Marcus Ericsson auf dem letzten Platz. Dennoch stellten seine 55 Runden eine deutliche Steigerung zum ersten Testtag in Bahrain dar. Nach einem holprigen Start in den Morgen war für den Nachmittag eine Rennsimulation geplant. Alles verlief nach Plan, bis nach dem ersten Boxenstopp der Caterham plötzlich Feuer fing und damit der Tag des Schweden beendet war. "Das Feuer selbst war schnell gelöscht und nun haben die Jungs eine Menge Arbeit vor sich, um die Gründe herauszufinden und das Auto für morgen wieder fit zu machen", erklärte Ericsson. Trotz des Zwischenfalls habe Caterham große Teile der für den Freitag geplanten Agenda abgearbeitet.