Der erste Eindruck stimmt. Nachdem die bisherigen Tests in Jerez de la Fontera und Bahrain 1 für Felipe Massa eher von Garagenaufenthalten und Defekten geprägt waren, ist er nach seiner Ganztages-Premiere bei den zweiten Bahrain-Tests mehr als zufrieden. 103 Runden gelangen dem Brasilianer in Diensten von Williams - die Bestzeit von 1:36.507 Minuten bedeutete zudem Platz vier in der Tagesliste der schnellsten Piloten.

"Wir arbeiten in die richtige Richtung und ich bin mit dem aktuellen Stand des Autos sehr zufrieden, jedoch haben wir noch viel Potential, das es auszunutzen gilt", offenbart Massa den Status Quo des britischen Traditionsrennstalls. "Wir müssen das Auto insgesamt in allen Aspekten noch besser verstehen, denn das ist die Basis zu jedweder Verbesserung." Vor allem am Setup und der Fahrbarkeit des Boliden will Massa am Samstag arbeiten, dann erst soll die Steigerung der Performance des FW36 in den Vordergrund rücken.

"Die Fahrbarkeit und das Fahrverhalten des Autos sind zunächst einmal essentiell, denn sie bestimmen beispielsweise über den Reifenumgang und sind auch für die Performance des Autos eine entscheidende Basis", führt Massa aus. "Ich habe schon oft gehört, dass der Reifenverschleiß in diesem Jahr aufgrund der konservativeren Herangehensweise von Pirelli minimiert werden soll, aber das sehe ich nicht so. Ich bin mir sicher, dass dieser eher ähnlich ausfallen wird, wie in der vorigen Saison."

Verhältnis von Spritsparen und Geschwindigkeit entscheidend

Noch mehr als der Reifenverschleiß rückt für Massa jedoch das Thema Sprit und Leistung in den Vordergrund, dass hauptsächlich über Wohl und Wehe im Rennen entscheiden könnte. "Sprit sparen an sich ist überhaupt kein Problem - das kann jeder", ist sich Massa sicher. "Es wird strecken geben, wo es enger wird und aber auch Kurse, wo wir locker mit den 100 Kilogramm durchkommen. Das entscheidende ist jedoch, die maximale Geschwindigkeit zu finden, bei der diese Menge Sprit genau ausreicht. Wer das am Besten schafft, hat einen gewaltigen Vorteil gegenüber den anderen."

Allzu viel will Massa auf die bisherigen Testeindrücke bisher nicht geben, sieht Williams für den Moment aber in einer guten Position. "Der Wechsel zu Mercedes war für den Rennstall die beste Entscheidung und hat die Ausgangsposition für die neue Saison komplett verändert. Das war ein Volltreffer." Zwar wolle er nicht zu viel auf Testergebnisse und Rundenanzahlen geben, jedoch haben Mercedes und die Kundenteams bisher doch den wohl besten Eindruck hinterlassen. "Wir müssen hart weiterarbeiten und vorne dran bleiben, so lange es möglich ist. Vielleicht sind ein paar gute Ergebnisse zu Saisonbeginn drin, bis die starke Konkurrenz wieder voll auf der Höhe ist."