Und täglich grüßt das Murmeltier, mochte man fast denken, als Pastor Maldonado in Bahrain zur Presserunde schlich. Im Hintergrund heulten die Motoren, doch sein Renault-Aggregat im Lotus bescherte ihm erneut einen frühen Feierabend. "Heute war mit dem Feuer ein harter Tag für uns. Wir hatten wieder Probleme mit dem Motor, das ist langsam etwas besorgniserregend", gab Maldonado ehrlich zu.

Nach lediglich 31 Runden musste der Venezolaner seinen Boliden aufgrund von Motoren-Überhitzung abstellen. "Wir hatten heute ein anderes Problem als gestern, aber das ist anderen Teams in der Vergangenheit schon passiert und nichts Neues für Renault", schilderte der Lotus-Pilot und fand immer noch Positives. "Die Probleme sind alle recht ähnlich. Das ist gut, denn so kann sich Renault auf einen Punkt konzentrieren und das lösen."

Für Maldonado ist damit die Testphase beendet und erst in Melbourne wird er den E22 wieder um die Strecke pilotieren. Bisher absolvierte er maximal Runs von rund 12 Runden - eine wirkliche Rennsimulation war für den Freitag geplant, konnte aufgrund der Probleme aber nicht durchgeführt werden. Nun setzt er alle Hoffnungen auf Romain Grosjean, der das Ruder ab Samstag übernimmt. Die Zeichen der Zeit hat Maldonado aber erkannt. "Im Moment sieht es so aus, als würde das erste Rennen ein bisschen hart werden, aber wer weiß", zeigte er sich etwas besorgt. Allerdings setzt er all seine Hoffnung in die harte Arbeit von Renault, die 24/7 an den Problemen arbeiten und mit den Daten der Renault-betriebenen Autos noch an die Lösung der Probleme glauben. "Wir können Renault erklären, wo die Probleme liegen, wo wir mehr und wo weniger Power benötigen und wir müssen gemeinsam das neue Reglement lernen."

Dementsprechend schiebt er den Befürchtungen einen Riegel vor, die Schwierigkeiten könnten sich durch die ganze Saison ziehen. "Die Renault-Jungs können über das Jahr einige Modifikationen vornehmen. Wenn alles neu ist, sind solche Dinge normal. Manchmal ist es schlecht, manchmal gut", beruhigte Maldonado. Diesmal sehe es für Renault nicht allzu gut aus, aber die Mannschaft habe gute Leute in der Fabrik und auch entsprechend gute Teams, die sie ausstatten würden. "Es wird der Punkt kommen, an dem sie die Probleme in den Griff bekommen werden - hoffentlich bald."

Hoffnung gibt dem ehemaligen Williams-Pilot die gute Basis des E22. Die Aerodynamik-Tests sind mehr oder weniger abgeschlossen und die Basis des Autos stimmt. "Wir hatten nicht genug Zeit, um alle Pläne zu realisieren, aber das Auto macht einen guten Eindruck, wenngleich noch viel Arbeit rundherum wartet", betonte der Venezolaner. "Die Situation ist im Moment sicher nicht ideal, aber auch kein Weltuntergang."