Ferrari droht im Schlussspurt der Formel 1 komplett abzurutschen. Platz zwei in der Konstrukteurswertung ist in akuter Gefahr und von hinten drückt auch noch Lotus. Ferrari steht eine weitere Saison ohne nennenswerte Erfolge bevor - kein Wunder, dass sich Stefano Domenicali jetzt schon auf das Jahr 2014 freut. Neuer Motor, neues Chassis: In Maranello kann es nur besser werden, das neue Reglement ist die große Chance für Ferrari zu beweisen, dass der Hersteller ein starkes Komplettpaket liefern kann.

"Wir glauben, alle Schwachstellen bearbeitet zu haben", so der Ferrari-Teamchef. "Unser taktisches Verhalten im Rennen war und ist gut, die gravierenden Veränderungen beim Motorenreglement stimmen uns optimistisch." Der nicht selten in der Kritik stehende Italiener wollte nicht allzu überschwänglich klingen, sieht sein Team für 2014 aber besser aufgestellt als dieses Jahr.

Ferrari rüstet auf, baut eine neue, dreistöckige Teamfabrik in Maranello. Außerdem soll der aufwendig überarbeitete Windkanal bald in Betrieb genommen werden - der Großangriff auf Red Bull. "Gerade vor dem Hintergrund des neuen Reglements haben wir den Vorteil, dass wir das komplette Auto unter einem Dach und in eigener Regie bauen werden", so Domenicali gegenüber der Die Welt. "Das ist ein Riesenvorteil."

Dabei komme es vor allem auf einen guten Saisonbeginn an, in den ersten Rennen werde die Zuverlässigkeit eine große Rolle spielen. "Wer 2014 den WM-Titel gewinnen will, muss zu Beginn der Saison einen zuverlässigen Antrieb haben", meinte Domenicali. "Da der Benzinverbrauch limitiert sein wird, muss der Motor leistungsstark, aber trotzdem verbrauchsarm sein."

In diesem Bereich will das Traditionsteam punkten und endlich den ersten Weltmeistertitel seit Kimi Räikkönen im Jahr 2007 einfahren - erneut mit dem Finnen an Bord. Domenicali: "Ferrari wird zeigen, dass das Team diese Themen mehr als gut beherrscht. Die ersten Rennen werden nächstes Jahr die wichtigsten sein. Wer in dieser Phase der Saison die meisten gewinnt, holt am Ende den Titel. Davon bin ich überzeugt."