Formel-1-Urgestein Frank Williams hat sich am Rande des Abu Dhabi Grand Prixs offen zu Mercedes-Teamchef Ross Brawn bekannt, hält einen Wechsel des Star-Ingenieurs zu seinem Rennstall jedoch für unwahrscheinlich. Kurios: Ausgerechnet Williams, Urgestein der Formel 1, schien bisher nicht auf dem Schirm gehabt zu haben, dass der seit Wochen mit einem Abgang bei Mercedes in Verbingung gebrachte Brawn möglicherweise zur nächsten Saison verfügbar wäre. "Es ist wahrscheinlich naiv, aber ich wusste nicht, dass Ross möglicherweise verfügbar ist", gestand Williams. "Jetzt werde ich mich wohl direkt bei ihm melden müssen."

Williams, der Brawn bereits im Jahre 1978 als Ingenieur für sein damals neugegründetes Williams-Team rekrutierte, ist ein bekennender Anhänger des früheren Chef-Rennstrategen von Siebenfach-Weltmeister Michael Schumacher, der mit Brawn sämtliche Titel gewann. "Schon damals bei uns war er ein außergewöhnlich cleverer Ingenieur", berichtet Williams. Er ist extrem begabt und hat ein ungeheures Wissen in sämtlichen Belangen eines Formel-1-Teams. Er wäre eine wertvolle Verstärkung für unser Team."

Dass ein Wechsel Brawns, der Mercedes angeblich aufgrund des Fehlens einer klaren Management-Struktur und Aufgabenverteilung verlassen will, tatsächlich zustande kommt, hält der Williams-besitzer jedoch für unwahrscheinlich: "Es ist sehr unwahrscheinlich, dass wir uns Ross leisten könnten oder dass er in unserer aktuellen Situation überhaupt zu uns kommen will. Ich hätte ihn sehr gerne im Team, bin aber noch am Zögern, ob ich nun wirklich offiziell bei ihm anfragen soll. Meine jetzigen Mitarbeiter in dieser Position wären sicherlich wenig begeistert davon."